Kurz erklärt: Der Begutachtungsprozess - Teil 1

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Teil 1: Überblick verschaffen, Gliederung bewerten

Im Folgenden erhalten Sie eine kurze Anleitung zur Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten und zur Erstellung eines Gutachtens. Nach dem Abgabetermin der Studierenden erhalten Sie die Arbeit sowie ein Gutachtenformular von unserem Sekretariat.

Zu Beginn empfehlen wir Ihnen, sich einen Überblick zu verschaffen und die Arbeit durchzublättern. Bitte notieren Sie alle Auffälligkeiten und Gedanken direkt in der Arbeit, sowohl zu Beginn als auch während des gesamten Begutachtungsprozesses. Dies hilft den Studierenden, wertvolles Feedback zu erhalten und sich zu verbessern.

Thema und Gliederung

Lesen Sie sich zunächst das Thema und die Gliederung der Arbeit durch. Im Folgenden finden Sie einige Fragen, die Ihnen bei der Bewertung der Gliederung helfen können:

  • Passt die Gliederung zur Themenstellung?
  • Ist die Gliederung ausgewogen?
  • Entspricht der Umfang der Gliederungsteile ihrer Bedeutung?
  • Gibt es formale Gliederungsfehler, wie das Eröffnen einer weiteren Gliederungsebene mit nur einem Unterkapitel?
  • Gibt es ein einleitendes Kapitel und am Ende eine kritische Reflexion sowie einen Schlussteil?
  • Sind die Kapitelüberschriften aussagekräftig und präzise formuliert?
  • Gibt es theoretische Kapitel? Ist eine theoretische Basis in der Arbeit erkennbar?
  • Wird deutlich, welche theoretische Vorgehensweise gewählt wurde?
  • Ist ersichtlich, wie die Umsetzung in der Praxis erfolgt?
  • Fehlen wesentliche Aspekte?

Nach der Begutachtung der Gliederung geht es an die Bearbeitung des Inhalts der Arbeit.

Kurz erklärt: Der Begutachtungsprozess - Teil 2

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Teil 2: Begutachtung des Inhalts

Einleitung

Überprüfen Sie, ob die Einleitung die drei wesentlichen Bestandteile enthält: Problemstellung, Zielsetzung und Methodik. Gehen Sie dann zur kritischen Reflexion oder zum Ausblick, um sicherzustellen, dass die Thematik und die Forschungsfrage dort erneut aufgegriffen und entsprechend der Zielsetzung beantwortet werden.

Hauptteil

Der Hauptteil beginnt mit der theoretischen Auseinandersetzung. Hier wird das Thema eingeordnet, Begriffe werden definiert und von anderen Themen abgegrenzt. Alle Begriffe müssen klar definiert sein und der Studierende sollte sich kritisch mit der Literatur auseinandergesetzt haben. Eine Darstellung des aktuellen Forschungsstands und die Begründung des gewählten Modells sind ebenfalls wichtig.

Im nächsten Kapitel folgt eine detaillierte Vorstellung der praktischen Problemstellung (Ist-Situation) und des Unternehmens. Die Unternehmensvorstellung sollte knapp ausfallen und darf keine werblichen Aussagen enthalten.

Im Anschluss folgt meist die Begründung und Vorstellung der gewählten Methodik. Diese muss zum theoretischen Modell passen und helfen, Antworten auf die Forschungsfrage zu finden.

Das folgende Kapitel umfasst die Durchführung und Ergebnisdarstellung. Hier werden der Ablauf und die Auswertung dargestellt. Es erfolgt ein Rückgriff auf die Forschungsfragen sowie eine kritische Reflexion der eigenen Ergebnisse. Prüfen Sie, ob die Limitationen der Arbeit in angemessenem Umfang diskutiert werden. Dabei ist die Beantwortung der folgenden Fragen wichtig:

Welche Aspekte wurden nicht bearbeitet? 

Welche Schlüsse sind möglich und zulässig, welche nicht? 

Prüfen Sie, ob der Studierende erkannt hat, welche offenen Fragen noch bestehen und wo weiterer Forschungsbedarf ist.

Schlussteil

Im Schlussteil sollte ein Fazit und ein Ausblick enthalten sein. Es geht hier nicht um eine reine Zusammenfassung der Arbeit. Der Umfang des Schlussteils sollte angemessen sein und nicht zu viel Raum einnehmen.

Themenbearbeitung

Generell gilt: Die Bearbeitung des Themas durch die Studierenden sollte stets begründet, korrekt, nachvollziehbar und logisch konsistent sein.

Kurz erklärt: Der Begutachtungsprozess - Teil 3

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Teil 3: Formalia

Literaturarbeit

Quantität und Qualität

Prüfen Sie neben der Quantität zunächst die Qualität der Quellen. Orientieren Sie sich dabei an folgenden Kriterien:

  • Werden alle wichtigen und relevanten Autoren des Fachbereichs herangezogen?
  • Sind die Quellen aktuell? Bei Monographien sollte stets die aktuelle Auflage verwendet werden.
  • Die Quellen sollten möglichst divers sein(Monografien, Artikel aus wissenschaftlichen Journals sowie Fachzeitschriften, englische Literatur) sein. Nicht adäquate Quellen sind: Tagespresse, Wikipedia, kommerzielle Internetseiten, Lexika, Vorlesungsskripte und Statista.

Beurteilen Sie auch die formale Darstellung der Literaturverzeichnisses:

  • Wird Flattersatz verwendet?
  • Sind die Namen der Autoren hängend eingerückt?
  • Sind die Quellen alphabetisch sortiert?
  • Sind die URL von Internetquellen korrekt angegeben (nur Basis-URL)?

Weiteres dazu finden Sie in den Richtlinien zur Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten

Quellenangaben

Zitierweise

Die Zitierweise sollte einem Standard entsprechen und in der gesamten Arbeit konsistent verwendet werden. Die Studierenden können zwischen der Harvard-Zitierweise und Zitaten in der Fußnote wählen. Sie können aber auch eine Vorgabe dazu machen.

Umfang der Zitationen

Der Umfang der Zitationen hängt stark vom inhaltlichen Teil der Arbeit ab. Während im Grundlagenteil viele Quellen und Zitate notwendig sind, finden sich im Anwendungsteil in der Regel deutlich weniger Quellenangaben.

Primär vs. Sekundärquellen

Zu beachten ist zudem, dass sich die Zitationen in der Arbeit auf Primärquellen beziehen. Sekundärquellen dürfen nur in Ausnahmefällen als indirektes Zitat verwendet werden (siehe Richtlinien zur Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten).

Wörtliche vs. sinngemäße Zitate

Wörtliche Zitate dürfen nur sparsam verwendet werden, beispielsweise im Eingangs- und Schlussbereich oder falls der exakte Wortlaut in der Arbeit relevant ist. Der weit überwiegende Anteil der Verweise sollte aus sinngemäßen Zitate bestehen.

Sprachliche Qualität

Grammatik und Orthographie

Die Arbeit sollte keine orthographischen und grammatikalischen Mängel aufweisen. 

Dazu gehört auch die korrekte Durchführung der Silbentrennung.

Stil

Der Sprachstil sollte:

  • neutral, sachlich, formell und objektiv sein,
  • Fachbegriffe korrekt und konsistent verwenden,
  • Umgangssprache vermeiden,
  • präzise und klar sein,
  • keine Possessivpronomen wie „ich“, „mein“, „unser“ etc. verwenden,
  • auf das Wesentliche fokussiert sein.

Umfang

Die Wort- und Seitenzahlen der Projekt- und Bachelorarbeiten sind in den Richtlinien vorgegeben. Zum Seitenumfang zählt nur der Textteil, keine Abbildungen, Tabellen und Verzeichnisse. 

Als Betreuerin/Betreuer dürfen Sie auch einen größeren Umfang akzeptieren. Die Ausweitung des Umfangs sollte aber von dem Studierenden begründet werden. 

Vollständigkeit der Arbeit

Zu einer vollständigen wissenschaftlichen Arbeit gehören folgende Verzeichnisse:

  • Inhaltsverzeichnis,
  • Abkürzungsverzeichnis,
  • Formelverzeichnis (falls notwendig)
  • Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
  • Quellenverzeichnis

Zudem kann ein Anhang vorhanden sein. Der Anhang dient dazu Sachverhalte im Detail nachvollziehen zu können. Der Anhang dient nicht dazu die Begrenzung des vorgegebenen Umfangs zu umgehen, in dem wichtige Inhalte in den Anhang verschoben werden. 

Wichtig: die Arbeit muss auch ohne Anhang verständlich sein.

Die Verzeichnisse und der Anhang sollten formal korrekt gestaltet sein. 

Formatierung

Die Arbeit muss den Vorgaben der Richtlinie zur Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten entsprechend formatiert sein. Die Richtlinie legt unter anderem die Schriftart und -größe sowie die Ränder und die Formatierung von Absätzen fest. Bitte prüfen Sie, ob die Vorgaben eingehalten werden.