Absolventin der DHBW Preisträgerin der Stiftung „Goldener Zuckerhut“

Annabel Ehm, Absolventin der DHBW Heilbronn, ist von der Stiftung Goldener Zuckerhut als eine der zehn besten Nachwuchstalente der deutschen Lebensmittelbranche 2016 ausgezeichnet worden. Die 23-jährige Verkaufsleiterin bei Lidl ist für sieben Filialen mit über 100 Mitarbeitern verantwortlich. Im Interview berichtet sie über ihren Berufsalltag und die Preisverleihung und gibt Tipps für das Studium.

Am 4. November 2016 wurde der 59. „Goldene Zuckerhut“ von der Lebensmittelzeitung verliehen. Wie haben Sie die Preisverleihung erlebt?

Für uns Preisträger war es eine unbeschreiblich große Ehre an diesem Event teilnehmen zu dürfen. Am Morgen fand der Kongress in der Berliner Philharmonie statt. Verschiedene Vorträge unter dem Stichwort „Konfrontationskurs – Erregung als Dauerzustand“ untermauerten die Festlichkeiten mit Beiträgen über die in Teilen kritisch zu bewertenden Entwicklungen in der Konsumgüterbranche. Herausforderungen wie der gesättigte Markt sowie die Digitalisierung wurden aufgegriffen und mögliche Entwicklungen aufgezeigt. Besonders spannend war es, Persönlichkeiten wie Sven Seidel (Lidl) oder Götz Werner (DM) live erleben zu dürfen.

Haben Sie bereits Pläne, was mit dem Preisgeld passieren wird?

Management-Kurse in London stehen ganz oben auf meiner Liste. Dort kann ich mit dem Preisgeld meine Führungsqualitäten ausbauen.

Sie sind Verkaufsleiterin bei Lidl. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Ich arbeite in der Region Frankfurt. In meinen Zuständigkeitsbereich fallen die Führung der Filialleiter und Mitarbeiter, die Kennzahlensteuerung, die Sicherstellung gesetzlicher Vorgaben sowie die Optimierung der Filialprozesse. Ich tausche mich täglich mit meinen Filialleitern zu bestehenden Herausforderungen aus, um zeitnah an einer Lösungsfindung zu arbeiten.

Bereits parallel zum Abitur waren Sie als Verkäuferin bei Lidl tätig. Dann haben Sie BWL mit dem Schwerpunkt Konsumgüterhandel an der DHBW Heilbronn studiert. Profitieren Sie heute von den verschiedenen Einblicken in die Lebensmittelbranche?

Als Verkäuferin konnte ich Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten erlangen. Nur, wenn man weiß, was unsere Filialmitarbeiter jeden Tag leisten und mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden, kann man diese bestmöglich unterstützen und motivieren. Das Studium hat mir vor allem dabei geholfen, den Markt globaler zu betrachten und mich nicht nur auf die Vorgänge in meinen eigenen Filialen zu konzentrieren.

Was fasziniert Sie persönlich am Handel?

Mich fasziniert der Umgang mit den Kunden sowie die Dynamik der Branche. Handel ist Wandel. Wir versuchen immer wieder uns an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen und das Bestmögliche herauszuholen. Dies bedeutet auch, Dinge in kürzester Zeit auszuprobieren, zu analysieren und dann entweder zu fixeren oder zu revidieren. So wird es nie langweilig und man erkennt sehr schnell Erfolge im Kundenfeedback.

Und wie entspannen Sie sich am am besten am Wochenende?

Am besten entspanne ich, wenn ich Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie verbringen kann. Manchmal reichen auch schon ein guter Wein und ein gutes Buch.

Durch Ihr Studium an der DHBW konnten Sie Praxiserfahrung und wissenschaftliche Theorie kombinieren. Wie hat das Studium Sie auf Ihren Berufsweg vorbereitet?

Die theoretischen Inhalte haben insbesondere dabei geholfen, Strukturen, Prozesse und Neuerungen nachvollziehen und auch verargumentieren zu können. Beispielsweise fällt es mir leicht, Warenwirtschaftssysteme oder Umstrukturierungen in der Filialoptik aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu betrachten und zu bewerten. 

Welcher Moment des Studiums an der DHBW Heilbronn ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit durfte ich im Sensoriklabor der DHBW Heilbronn und mit Hilfe einiger Dozenten eine Geschmacksanalyse unterschiedlicher Weine in verschiedenen Preisklassen durchführen und die Ergebnisse im Rahmen einer Sortimentsanalyse in meine Thesis aufnehmen.

Was würden Sie heutigen Studierenden als Tipp mit auf den Weg geben?

Der besondere Vorteil am dualen Studium an der DHBW ist, dass viele unterschiedliche Unternehmen aufeinandertreffen. Jeder Student sollte seinen Kommilitonen mit offenen Augen und Ohren begegnen. Der Blick über den eigenen Tellerrand fördert die strategische Arbeitsweise und das Unternehmertum, wenn man im Beruf angekommen ist.