Alumna Rebekka Deuringer mit dem Nachwuchspreis Goldener Zuckerhut 2023 ausgezeichnet
Sie hat ihre Leidenschaft für Lebensmittel zum Beruf gemacht: Rebekka Deuringer, Absolventin des Jahrgangs 2017 im Studiengang BWL-Food Management, verantwortet unter anderem die Grüne und Gelbe Linie in 150 alnatura Märkten deutschlandweit. Gleichzeitig bringt sie sich in unternehmensweiten Projekten ein. Wissen aus zweiter Hand genügt ihr nicht: Im Studium hat sie bereits einen umfassenden Einblick in verschiedene Abteilungen von alnatura erhalten und sich anschließend an der Käseakademie in Bad Tölz zur Fromelière weitergebildet. In unserem Interview spricht sie über die Preisverleihung beim 65. Goldenen Zuckerhut, ihre Zukunftspläne und was sie dualen Studierenden raten würde.
Am 10. November 2023 wurde der 65. „Goldene Zuckerhut“ von der Lebensmittelzeitung verliehen. Wie haben Sie die Preisverleihung erlebt?
Es war ein unglaubliches Event – spannende Vorträge, inspirierende Gespräche und Begegnungen und für mich eine persönliche eine wahnsinnig große Ehre den Förderpreis der Stiftung Goldener Zuckerhut als einer der bedeutendsten Nachwuchspreise unserer Branche entgegenzunehmen.
Haben Sie bereits Pläne, was mit dem Preisgeld passieren wird?
Sich neuen Herausforderungen zu stellen und neue Inhalte durch eine stetige Weiterbildung zu lernen - das ist mir extrem wichtig. Deshalb plane ich mit dem Preisgeld ein Führungskräftetraining zu absolvieren und mich in den Bereichen Marktanalyse und Strategie durch eine GS1 Category Management Schulung weiterzubilden. Durch diese Weiterbildung kann ich tiefer in die Sicht des Verbrauchers einsteigen und durch kennzahlenbasierte Marktanalysen an dessen Bedürfnissen orientiert Sortimente gestalten. Ziel ist es, die Sortimente noch kundenorientierter zu gestalten, so dass z.B. alle Kund*innen immer ihren Lieblingsbiokäse bei uns finden.
Sie sind verantwortlich für das Frischesortiment bei Alnatura. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Was ist die besondere Herausforderung in diesem Bereich? Welche Projekte werden Sie in der nächsten Zeit anpacken?
Ich verantworte als Sortimentsmanagerin bei Alnatura die Warengruppen Grüne Linie, Convenience sowie für Theke und SB die Gelbe Linie für die 150 Alnatura Super Natur Märkte deutschlandweit.Meine täglichen Aufgaben umfassen neben dem Lieferantenmanagement auch Konditions- und Preisverhandlungen, das Planen von Marketingmaßnahmen und das Entwickeln von Sortimentsstrategien.
Dank der super Unterstützung meiner zwei Mitarbeiterinnen arbeite ich darüber hinaus noch bei unternehmensübergreifenden Projekten mit. Diese haben in der Vergangenheit z.B. die Umstellung unserer Frische Lagers in Alzey betroffen.
Herausfordernd für jeden aktuell sind die Auswirkungen der aktuellen Krisen: Märkte sind deutlich volatiler geworden und wir müssen im Interesse unserer KundInnen noch schneller darauf reagieren, um die beste Bio-Qualität in ästhetischer Anmutung zum günstigsten Preis in unseren Märkten anbieten zu können. Definitiv möchte ich in meiner Sortimentsarbeit die neu erlernten Kenntnisse aus dem Category Management integrieren und kann hier Sortimentsepochen noch intensiver und fundierter angehen.
Parallel zu Ihren Theoriephasen haben sie in verschiedenen Abteilungen von Alnatura gearbeitet. Profitieren Sie heute von verschiedenen Einblicken in die Lebensmittelbranche?
Während meines dualen Studiums hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Abteilungen kennenzulernen und dadurch einen umfassenden Überblick über Prozesse und Zusammenhänge zu gewinnen. Ich habe in verschiedenen Märkten gearbeitet, im Produktmanagement, im Marketing, in der Kundenentwicklung und im Sortimentsmanagement. Darüber hinaus konnte ich meine Entwicklung durch die Teilnahme an Projekten in anderen Abteilungen, die Unterstützung bei Messen und ein Praktikum in einer handwerklichen Käserei ergänzen.
Dadurch fällt es mir heute leicht mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und gemeinsam für das Unternehmen die beste Lösung zu finden.
Was fasziniert Sie persönlich am Handel?
Mich fasziniert am Handel die Vielfältigkeit der Aufgaben und Produkte, die Schnelligkeit der Veränderungen und die Allgegenwärtigkeit im Leben von jedem. Ich interessiere mich schon für Lebensmittel seit jungen Jahren und habe in den verschiedensten Bereichen gearbeitet. Umso mehr freue ich mich diese Leidenschaft beruflich machen zu können.
Und wie entspannen Sie sich am besten am Wochenende?
In der fünften Jahreszeit am liebsten bei der Fasnet mit meinen Eltern und Freunden im Schwarzwald. Da verbindet sich ausgelassenes Feiern mit traditionellem Kulturgut. Ich genieße es außerdem, beim Wandern mit meinem Freund die Natur zu erleben und zu entdecken. Je nach Laune hilft mir Yoga, Schwimmen, Kochen oder Lesen außerdem am besten zur Entspannung.
Durch Ihr Studium an der DHBW konnten Sie Praxiserfahrung und wissenschaftliche Theorie kombinieren. Wie hat das Studium Sie auf Ihren Berufsweg vorbereitet?
Durch die Verzahnung von Praxis und Theorie erlernte man schneller die Grundlagen für unternehmerisches Handeln und Denken. Meine Motivation das neu Erlernte anzuwenden und dann wieder mit Mitstudierenden zu teilen hat mich stets angetrieben.
In meinem Fall kam dazu, dass man neben dem Heimatort alle drei Monate zwischen mindestens zwei Standorten gewechselt hat (DHBW - Heilbronn und Alnatura - Darmstadt & weitere Orte). Durch die Umzüge und Wechsel des sozialen Umfelds hat man sowohl seine Organisationsfähigkeiten gesteigert als auch die Veränderungskompetenz. Beides hilft mir natürlich auch jetzt im Berufsleben.
Welcher Moment des Studiums an der DHBW Heilbronn ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ein besonderes Erlebnis war definitiv die Exkursion unseres Kurses nach Belgien, da wir großartige Einblicke in Unternehmen hatten und mir persönlich die Organisation auch viel Spaß gemacht hat. Besondere Highlights waren für mich zudem alle Kurse zum Thema Warenkunde, die uns Einblicke in die Sensorik und Herstellung von einzelnen Warengruppen gaben. Für mich persönlich war das Erleben von Schlachtungen direkt in der Metzgerei Häfele eine prägende Erfahrung.
Wie hat sich die Hochschule seit Studienbeginn verändert?
Seit 2017 (Studiumsbeginn) hat sich das Studienleben und das Gelände der DHBW Heilbronn immer wieder verändert: Corona hat uns zeitweise gezwungen, für Studiumsinhalte wie Exkursionen und Verkostungen sehr kreative Lösungen zu finden. Gleichzeitig wurden Lehrinhalte in den digitalen Raum verlegt. Die Bundesgartenschau 2019 war ein Highlight und hat Heilbronn nachhaltig verschönert. Wir haben das Urban Gardening Projekt „Himmelbetontgrün“ ins Leben gerufen und dort einen Lernort z.B. auch für Schulkinder geschaffen.
Was würden Sie heutigen Studierenden als Tipp mit auf den Weg geben?
Nutzt die Zeit, um so viel wie möglich auszuprobieren und habt Spaß daran Neues zu lernen – von Events an der DHBW über Kochabenden mit euren Mitstudierenden bis zu Praktika bei Herstellern.