BWL-Food Management Absolventin Marina Staab gewinnt Goldenen Zuckerhut

Nicht nur unsere Absolvent*innen im Studiengang BWL-Handel, sondern auch unsere Food Management-Alumni haben sich im Kampf um den Goldenen Zuckerhut durchgesetzt. Marina Staab, Masterstudentin und Assistentin in der Beschaffungsabteilung bei Hofer, erzählt im Interview, welche Lehren sie aus der Corona-Krise gezogen hat, wie sie sich ihren weiteren Lebensweg vorstellt und wie sie das Studium auf die Arbeit in der Lebensmittelbranche vorbereitet hat.

Leider musste die Stiftung in diesem Jahr auf die Preisträger-Gala in Berlin und die Verleihung in großem Rahmen verzichten. Wie haben Sie die Preisverleihung in Frankfurt erlebt?
Für mich war jedoch auch die Preisverleihung im kleinen Rahmen sehr eindrucksvoll, um nicht zu sagen, mir hat es fast die Sprache verschlagen. Die Shootings/Aufnahmen wurden sehr professionell gemacht. Die Preisverleihung am Abend fand in einem hierfür reservierten Kino statt. Mir wird dieser Tag dauerhaft in Erinnerung bleiben.

Haben Sie bereits Pläne, was mit dem Preisgeld passieren wird?
Derzeit absolviere ich noch mein Masterstudium an der FH Kärnten (neben meiner Berufstätigkeit bei Hofer). Danach habe ich jedoch vor, ein Doktoratsstudium anzuschließen, das ich ebenfalls berufsbegleitend durchführen möchte.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Was reizt Sie am meisten an Ihrem Job?
Seit Oktober 2019 bin ich als Assistentin in der Beschaffungs-Abteilung in der Zweigniederlassung Weißenbach von Hofer angestellt. In meiner Rolle als Assistentin bin ich im Tagesgeschäft mit folgenden Aufgaben betraut: Für die mir zugeordneten Bestellbereiche führe ich die Dispositionen durch. Dabei stelle ich eine interne sowie externe Informations- und Kommunikationsdrehscheibe, da ich in enger Abstimmung mit internen Abteilungen und externen Lieferanten stehe. Darüber hinaus bin ich für das Pflegen und Aktualisieren von Daten in internen Systemen zuständig. Weiterhin definiere und analysiere ich gewisse Kennzahlen, die für Reports/Auswertungen und Performanceanalysen entsprechend aufzubereiten sind. Mehrfach wöchentlich habe ich Frühdienst, d.h. Arbeitsbeginn ist um 5.30 Uhr. Trotz der sehr frühen Zeit, mache ich diesen gerne. Hierbei geht es um die besonders MHD-kritischen Artikel wie Frischfleisch und -fisch sowie tagesfrische Backwaren.

Aus Ihrer Sicht: Welche Entwicklungen werden in den kommenden Jahren die Lebensmittelbranche prägen?
Meine Einschätzung ist: In zehn Jahren wird der Lebensmitteleinzelhandel viel digitalisierter sein als heute. Ich gehe davon aus, dass man z.B. keine Kassierer mehr braucht, da es Einkaufswägen mit künstlicher Intelligenz gibt bzw. der Kunde die Produkte selbst scannt o.ä. Auch wird es weniger stationäre Geschäfte geben, da der Online-Handel auch für Lebensmittel an Bedeutung gewinnen wird.

Was fasziniert Sie persönlich in der Lebensmittelbranche?
Der Lebensmittel(-handel) ist sehr dynamisch – es gibt Trends, jährlich etliche Innovationen, das Konsumentenverhalten verändert sich, die Globalisierung prägt unsere (Um-) Welt u.v.m. Die Branche ist aus meiner Sicht am vielfältigsten von allen und jeder hat einen Bezug dazu, denn essen und trinken bzw. einkaufen muss jeder. Durch das eigene Konsumverhalten trägt man dazu bei, wie sich Sortimente entwickeln, welche Bewegungen die Branche treiben usw. Als Mitarbeiter in einem Unternehmen der Branche hat man Einfluss darauf bzw. kann dies sogar noch stärker steuern.

Und wie entspannen Sie sich am besten?
Für mich ist im Alltag der beste Ausgleich eine ausgiebige Laufrunde in der Natur und zu kochen bzw. zu backen – ich koche täglich nur mit frischen Zutaten, auch nur für mich alleine; dabei probiere ich gerne Neues aus und auch komplexe Gerichte/Rezepte scheuen mich nicht.

Wie hat das Studium Sie auf Ihren Berufsweg vorbereitet?
Sehr viel von dem Gelernten konnte ich bereits in den Praxisphasen im dualen Bachelorstudium anwenden bzw. zumindest Zusammenhänge erkennen. Das gilt natürlich auch jetzt noch bei meiner Arbeit bei Hofer. Aber auch für das Masterstudium hat es mir gute Grundlagen bereitet. Erfreulicherweise kommen auch hier Beispiele/Projekte mit Bezug zur Lebensmittelbranche zur Anwendung, obwohl das Studium keinen derartigen Schwerpunkt hat.

Welcher Moment des Studiums an der DHBW Heilbronn ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Eigentlich erinnere ich mich an sehr viele Momente, denn es war wirklich eine schöne Zeit. Zwei Dinge sind mir jedoch öfter präsent: zum einen die Abschlussfeier/Zeugnisverleihung, wo ich als Jahrgangsbeste ausgezeichnet wurde – das war eine tolle Überraschung. Und die Vorlesungen mit unserem VWL-Dozenten Herrn Klose, der unseren Kurs in jedem Semester begleitet hat – er hat die perfekte Mischung gehabt: äußerst zuverlässig, perfektes Niveau des Stoffs, nahezu minutiös ausgezeichnete Planung der einzelnen Einheiten, sehr verständlich aufbereitete Unterlagen mit passender Vertiefungsliteratur, zahlreiche Übungsbeispiele und er war selbst sowohl fachlich total kompetent als auch begeistert, von dem was er uns vermittelt hat.

Was würden Sie heutigen Studierenden als Tipp mit auf den Weg geben?
In der aktuellen Corona-Zeit kann ich wohl am besten nur meinen Optimismus, der sich auch auf mein Laufhobby übertragen lässt, sprechen lassen: im Leben geht es nicht immer nur geradeaus, sondern auch über Stock und Stein. Auch wenn es mal schwer ist, man keinen Sinn mehr in etwas sieht bzw. am Verzweifeln ist und am liebsten alles hinwerfen würde – wenn man diese Phase überstanden hat, kommen wieder bessere Zeiten und man geht in jedem Fall gestärkt hinaus, sieht, dass man selbst mehr kann, als man sich möglicherweise zugetraut hat und hat wertvolle Erfahrungen gesammelt. Darüber hinaus sehe ich folgendes Gute an der momentanen Situation: man hat die Zeit, sich Dingen bewusst zu werden.

Erzählen Sie kurz etwas über sich.
Ich bin vor kurzem 23 Jahre alt geworden. Meine Heimat liegt in Unterfranken, genauer gesagt im Landkreis Würzburg. Derzeit lebe ich in Villach (im Süden von Österreich) – dort gefällt es mir wahnsinnig gut. Meine Leidenschaft für Lebensmittel/Ernährung und Gesundheit begleitet mich schon einige Jahre; nach außen sichtbar ist dies erstmals geworden, als meine „Produktidee“ eines vegetarisch-veganen Kochbuchs im Rahmen des Projektseminars „Schülerfirma“ in der Oberstufe umgesetzt wurde. Um mir mein Motorrad zu finanzieren, habe ich in den letzten zwei Gymnasialjahren jedes Wochenende in einer Bäckerei gearbeitet – auch diesen Nebenjob habe ich mir entsprechend meiner Vorliebe für Lebensmittel ausgesucht.

Fotohinweis: Die Dreharbeiten sowie die Preisverleihung fand unter den zu dem Zeitpunkt gültigen Corona-Auflagen (Hygienekonzept und ggfls. nachgewiesenem Negativ-Test) statt.