Cybersicherheit „made in Baden-Württemberg" - Kooperationstreffen an der DHBW Heilbronn

Gemeinsam für eine sichere Zukunft – dieser Zielsetzung fühlen sich das Innenministerium (vertreten durch die neu gegründete Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg), das Landeskriminalamt, die EnBW AG und die DHBW Heilbronn seit 2021 in ihrer Kooperation verpflichtet.

Inzwischen konnten über 150 Studierende im neu eingerichteten Studiengang Wirtschaftsinformatik ihr Intensivstudium an der DHBW Heilbronn beginnen, weitere sollen folgen. In der Studienrichtung Software Engineering können sie zu Expert*innen im Bereich der Cybersicherheit ausgebildet werden.

„Mit dieser Kooperation wollen wir einen Beitrag zur Verbesserung von Cybersicherheit und Krisenresilienz im Land Baden-Württemberg leisten“, beschreibt Studiendekan Prof. Dr. Tobias Thomas die Ziele und den Anspruch der Zusammenarbeit. Daher hat er jüngst gemeinsam mit seinem Kollegen, Prof. Dr. Patrick Föll, die Verantwortlichen der Kooperationspartner sowie weitere potentielle Partner an den Bildungscampus nach Heilbronn eingeladen, um aktuelle Themenfelder und zukünftige Schwerpunkte der Zusammenarbeit zu diskutieren.

Bisher werden die Praxisphasen wechselseitig in einem Wirtschaftsunternehmen und bei einer (Cyber-)Sicherheitsbehörde durchgeführt, so dass die Studierenden umfassende Kenntnisse zu behördlichen, kriminalistischen und wirtschaftlichen Aspekten des Themenfeldes Cybersicherheit erwerben. 

Die Kooperationspartner sehen gleich mehrere Ansatzpunkte, wie die Zusammenarbeit Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen bieten kann: Zum einen wird so wirksam der Fachkräftemangel gelindert und an der Schnittstelle von Informatik und Betriebswirtschaft eigener Nachwuchs mit Knowhow im Bereich Cybersecurity ausgebildet. Dies ist besonders in Branchen der kritischen Infrastruktur (Wasserversorgung, Verkehrswege, Gesundheitsversorgung u.a.m.) wichtig. 

Zum anderen bringt die Kooperation Nachwuchs aus Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen Hand zusammen, fördert auf diese Weise Wissenstransfer und vernetzt darüber hinaus Expertinnen und Experten.

Nicht zuletzt schaffen die genannten Einrichtungen und Unternehmen in Theorie und Praxis wichtige Ausbildungsstandards für die Wirtschaft und den öffentlichen Sektor.

Gemäß dem dualen Ausbildungsprinzip der DHBW  bringen die  Expert*innen ihre inhaltliche Kompetenz in das Curriculum ein und sind z.B. an Vorlesungen und Seminaren zu Themen wie Cybersicherheitsorganisation und Prävention auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene beteiligt. Sie vermitteln die Standards und Normen, die beispielsweise bei Security-Audits angewandt werden und lehren die Grundlagen der Kryptographie oder bringen den Studierenden bei, wie forensische Untersuchungen vonstattengehen oder Webanwendungen sicherer werden können. 

Ein Konzept, das aufgeht: In den letzten drei Jahren haben sich die Studierendenzahlen im Studiengang Wirtschaftsinformatik von anfänglich 16 Studienanfänger*innen auf über 80 zum letzten Studienstart bereits verfünffacht. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, ist Rektorin Prof.in Dr.in Nicole Graf überzeugt: „Das zeigen auch die positiven Evaluationen und Feedbacks, die wir erhalten: Die Studierenden sind von der Praxisnähe, dem Fachwissen und der Aktualität der Dozent*innen aus der Praxis sehr angetan.“