DHBW Heilbronn entwickelt neues Modell einer Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Megatrend, die Auswirkungen sind seit Jahren in Zahlen spürbar:2017 konsumierten über acht Prozent der Bevölkerung grüne Produkte²; 45 Prozent der Bevölkerung würden in Zukunft bis zu 20 Prozent mehr für nachhaltige Erzeugnisse ausgeben³. Auf der Kostenseite sorgt ein Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen langfristig für Einsparungen. Das erste Whitepaper von den Autorinnen Prof. Dr. Carolyn Hutter und Leonie Stuthmann aus der neuen Schriftenreihe Food Management gibt Unternehmen einen Prozess zur Entwicklung einer Strategie für Nachhaltigkeit an die Hand, der schnelllebige und unsichere Rahmenbedingungen berücksichtigt.

Mit dieser Arbeit treffen die Verfasserinnen Prof. Dr. Carolyn Hutter und Leonie Stuthmann den Nerv der Zeit, denn bei den Unternehmen besteht ein Bedarf nach echter Sustainability. Nicht nur die sozialen und ökologischen Problemfelder werden zahlreicher, der Handlungsdruck über die Stakeholder des Unternehmens steigt. Die Autorinnen erarbeiteten ein Management-Modell, das es ermöglicht, Nachhaltigkeit langfristig in das Management zu integrieren und gleichzeitig flexibel auf die Außenwelt zu reagieren. Mit den Attributen VUCA – Volatile, Uncertain, Complex and Ambigious – wird eine Welt beschrieben, die sich nicht nur schnell ändert, sondern in der eine Veränderung eine Vielzahl von Auswirkungen hat.

Nachhaltigkeit, so das Modell, betrifft alle Stakeholder und ist wesentlich komplexer, als viele existierende Modelle berücksichtigen. Das Thema zieht sich durch alle Ebenen eines Unternehmens: angefangen von der Gebäudearchitektur der Firmenzentrale über Energieeinsparung bei der Produktion, die Transparenz der Lieferkette, Produktursprünge bis hin zum Verpackungsmaterial.

Hier setzt auch die zweite Problematik an: Unsere Zeit ist wesentlich dynamischer als sie es noch vor zehn Jahren war. Stakeholder interagieren direkt und sofort mit dem Unternehmen, über die Webseite, die sozialen Medien oder die Presse. Neue Gesetze werden erlassen, die in den Prozess eingreifen, die Digitalisierung verändert alle Abläufe im Unternehmen langfristig. Agilität ist gefordert – und das neue Modell erlaubt es, auf jeder Stufe im Prozess einzusteigen und Prozesse ständig zu überprüfen, zu überarbeiten und anzupassen.

Wenn ein Unternehmen z.B. beschlossen hat, Plastikverpackungen durch nachhaltigere Modelle zu ersetzen, dann wird diese Maßnahme in das Modell integriert und dient dem Unternehmen als Status quo und Ausgangspunkt. Anhand der Analyse-Tools kann die Maßnahme dann überprüft (evtl. andere Materialien, passt sie zu den Handlungsfeldern, welche gesetzlichen Vorgaben gibt es) und dann wieder im Kreislauf integriert werden. Mit diesem fließenden Modellansatz ist es nicht notwendig, bereits existierende Maßnahmen zu verwerfen. So werden auch vorhandene Ressourcen (Material, Personal) effektiv genutzt.

Dieser Prozess wurde zwar vorerst auf die Lebensmittelbranche fokussiert, ist aber so flexibel gehalten, dass er auch auf alle anderen Branchen angewendet werden kann. 

Das Whitepaper kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:

<link https: www.food-management.online external-link-new-window external link in new>www.food-management.online

 

² Quelle: Umweltbundesamt

³ Quelle: Destatis