Dual studieren in Afrika - Die DHBW Heilbronn unterstützt im EU-Projekt LaTFURE die Einführung des dualen Studiums in Mosambik und Südafrika

Das Projekt LaTFURE hat zum Ziel, das duale Studienmodell in der Hochschullandschaft von Südafrika und Mosambik zu etablieren. Zur Entwicklung von Pilot-Studiengänge finden Workshops in den beiden afrikanischen Ländern statt. Das erste Treffen vor Ort fand vom 11. bis 15. September 2017 in Mosambik statt.

Das Projekt

Das Forschungsprojekt LaTFURE „Learning and Teaching Tools Fuelling University Relations with the Economy in Mozambique and South Africa“ ist ein Förderprojekt des EU-Programms Erasmus+ in der Sektion „Capacity Building in the field of Higher Education“. Ziel ist die Einführung dualer Studiengänge in Mosambik und Südafrika. In einem ersten Schritt werden die administrativen Voraussetzungen geschaffen. Dann sollen als Pilotprojekte zwei duale Studiengänge in den Bereichen Rohstoffindustrie und Tourismus eingeführt werden. Die DHBW Heilbronn und die DHBW Lörrach sind Teil der 15 Projektpartner aus Afrika und Europa. 

Duales Studium als Chance

Für Prof. Dr. Patricio Langa, den Projektleiter der Universidade Eduardo Mondlane in Maputo bietet ein duales Studienkonzept wichtige Chancen für sein Land: „Mosambik leidet akut unter der steigenden Zahl an Absolventen, die keinen Job erhalten. Die Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme unseres Landes und des gesamten afrikanischen Kontinents. Wir sehen das duale Modell nach deutschem Vorbild als Chance unsere Studenten besser auf die Anforderungen der Wirtschaft vorzubereiten und ihnen damit Arbeitsplätze zu verschaffen. Natürlich muss das Modell auf unsere Situation angepasst werden. Dabei helfen uns die Projektpartner aus Europa". In Baden-Württemberg, wo das duale Studium vor 43 Jahren erfunden wurde, kam der Impuls aus den Unternehmen. „Wesentlich für das duale System ist die Unterstützung durch die Wirtschaft vor Ort“, rät Prof. Dr. Nicole Graf daher ihren afrikanischen Partnern. Durch die Kombination aus akademischem Lernen an der Hochschule und praktischem Lernen in der Arbeitsumgebung ermöglicht das duale Modell eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wirtschaft. 

Auftakt in Mosambik

Wie wichtig das Projekt auch bildungspolitisch für die Region ist, zeigte sich beim Engagement vor Ort: So stehen mit Eugenia Flora Rosa Cossa und Dr. Engela Lacya van Staden die Ministerinnen für Bildung beider Länder hinter dem Projekt. Auch Wirtschaftsvertreter und Rektoren der Universitäten reisten an. Die DHBW Heilbronn war mit Rektorin Prof. Dr. Nicole Graf und Raimund Hudak, dem Leiter des Bereichs Forschung der DHBW Heilbronn vor Ort. „Das Projekt ist anspruchsvoll, da die Einführung des dualen Studiums auch eine Reform der Hochschulpolitik bedeutet“, erläutert dieser. Nach der Entwicklung eines Studienmodells geht es im Projekt an die Umsetzung: „Die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, Curricula entwickeln und Personal ausbilden, diese Schritte stehen an“, blickt Raimund Hudak in die Zukunft. Und Nicole Graf ergänzt: „Das Duale Studienmodell geht deutlich über einen sporadischen Kontakt zwischen Firmen und Hochschulen hinaus. Es ist eine wirkliche Integration von Theorie und Praxis zum Nutzen der Absolventen und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wir freuen uns, dass wir als DHBW mit dem Projekt LaTFURE die Expertise für duale Studienprogramme weitergeben können und damit langfristig einen Beitrag zur Weiterentwicklung der beteiligten Hochschulen in Südafrika und Mosambik leisten dürfen."


Daten und Fakten zum Forschungsprojekt LaTFURE

  • LaTFURE - Learning and Teaching Tools Fuelling University Relations with the Economy in Mozambique and South Africa
  • Förderprojekt des EU-Programms Erasmus+
  • Projektzeitraum: Februar 2017 – Februar 2020
  • Projekt-Koordinator: Donau Universität Krems, Österreich
  • Projektpartner: 15 Partner aus Finnland, Österreich, Deutschland, Südafrika und Mosambik – darunter die DHBW Heilbronn und die DHBW Lörrach