Erste DHBW Summer School on Sustainability

Im Juli fand an der DHBW Mannheim, Stuttgart und Heilbronn die erste DHBW Summer School zum Thema Nachhaltigkeit statt. Als Teilnehmerkreis wurden Studierende von Partneruniversitäten der beteiligten Standorte angesprochen. Drei Wochen lang konnten die TeilnehmerInnen in Vorlesungen, Unternehmensbesuchen und Workshops die unterschiedlichsten Aspekte des umfangreichen Themenkomplexes Nachhaltigkeit kennenlernen.

Die DHBW Summer School on Sustainability wurde 2016 von den Standorten Mannheim (Projektleitung), Stuttgart, Heilbronn und Lörrach initiiert und von der DHBW Stiftung finanziert. Ziel des weitgreifenden Kurzprogramms ist es, den TeilnehmerInnen die unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsbestrebungen in Baden-Württemberg vorzustellen und sie für das Thema zu sensibilisieren. Die Studierenden aus den verschiedensten Fachgebieten kommen an den beteiligten DHBW Standorten zusammen, um ihre bisherigen Erkenntnisse auszutauschen und zu vertiefen. Dieser gegenseitige Austausch sowie die theoretische Unterfütterung durch Vorlesungen und Workshops sowie die Firmenbesuche liefern den TeilnehmerInnen neue Impulse, um das Thema Nachhaltigkeit weiterzudenken.

Unter Leitung von Julia Zessin, Koordinatorin der DHBW Summer School, fand dieses spannende Kurzzeitprogramm nun zum ersten Mal in Mannheim, Stuttgart und Heilbronn statt. TeilnehmerInnen aus Dänemark, der Türkei, der Tschechischen Republik und Rumänien besuchten Vorlesungen an drei DHBW-Standorten und besichtigten innovative Firmen und Institutionen in Baden-Württemberg. Dabei ging es vor allem um aktuelle Entwicklungen zur Nachhaltigkeit in Unternehmen, die wissenschaftlichen Hintergründe sowie um eine Übersicht über die Möglichkeiten nachhaltigen Handelns in einer Vielzahl an Branchen.

Im Mittelpunkt der theoretischen Seite standen Vorlesungen von Prof. Dr. Julia Hansch (STL) zum Thema Sustainability in Personnel Management und Prof. Dr. Michael Schröder (STL), der über Green Logistics – Challenges and Solutions in Transport, Warehousing and Network Design dozierte.

Das akademische Angebot an der DHBW Mannheim wurde durch einen Ausflug nach Eppelheim, zu den Doktorandinnen der Fakultät Technik, Alexandra Weber und Linda Schorer, komplettiert. Diese führten die interessierten Studierenden in die faszinierende - und nachhaltige - Welt der Brennstoffzelle ein. In Stuttgart übernahm Prof. Dr. Rolf Richterich den theoretischen Teil und leitete eine umfangreiche Business Simulation am Zentrum für Managementsimulation der DHBW. Der Standort Heilbronn wiederum stand ganz unter dem Motto Responsible Enjoyment from Farm to Fork. Prof. Dr. Katja Lotz und Prof. Dr. Yvonne Zajontz gestalteten eine spannende Woche im Zeichen der nachhaltigen Kulinarik und des verantwortungsvollen Konsumierens. So standen neben den Besuchen regionaler Bioproduzenten auch Einheiten im Labor und natürlich einige Kostproben an. Die Heilbronner Woche – und die gesamte Summer School – wurde schließlich in München abgeschlossen und fand beim Besuch des berühmten Klosters Andechs einen würdigen Ausklang.

Da die DHBW Summer School on Sustainability sich als institutsübergreifendes Kurzprogramm versteht, wurden auch Kollegen anderer Bildungsinstitute und Forschungseinrichtungen in die Theorievermittlung eingebunden. Die Doktorandinnen Inken Blatt und Lisa Rothenhöfer vom Lehrstuhl für Corporate Social Responsiblity der Universität Mannheim steuerten einen Workshop zum Thema Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen bei und Prof. Dr. Tobias Popovic von der Hochschule Stuttgart hielt einen spannenden Vortrag über Nachhaltigkeit im Finanzwesen und Investmentbereich. Ein Highlight für die Studierenden war sicherlich der Besuch bei der Morgenstadt-Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart, der einen besonderen Einblick in die Arbeit der Forschungsgemeinschaft bot und einen Blick auf die Stadt der Zukunft ermöglichte.

Abgerundet wurden die akademische Seite durch Firmenbesuche und Gespräche mit Vertretern von Stadt und Land. Während der drei Wochen DHBW Summer School besuchten die Teilnehmer unter anderem

  • das vegetarische Restaurant Hausboot, das Müllheizkraftwerk und die BASF in Ludwigshafen,
  • die Klimaschutzagentur und die Klimaschutzleitstelle der Stadt Mannheim, die ihre innovativen Klimaschutzkonzepte und -projekte vorstellten,
  • das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie den „unverpackt“-Laden Schüttgut in Stuttgart,
  • Mercedes-Benz in Sindelfingen sowie
  • den Viktualienmarkt und die Hofpfisterei in München.

Und so reichte die Bandbreite der Gespräche von den Vorteilen vegetarischer Ernährung für Mensch und Umwelt über die Mobilitätstechnologien der Zukunft bis zur nachhaltigen Müllverbrennung bzw. -vermeidung. Profunde Einblicke in Themenkomplexe aus der Wirtschaft und Technik gleichermaßen rundeten das facettenreiche Programm ab.

Der ungewöhnlichste Außentermin war sicher die Begehung der Konversionsfläche Spinelli mit Georg Bock, dem Experten für Stadtbegrünung und Verantwortlichen für die Freiraumplanung der Projektgruppe Konversion des Fachbereichs Stadtplanung der Stadt Mannheim. Wobei die

Nachhaltige Stadtführung der Stuttgarter Initiative Wir ernten was wir säen den TeilnehmerInnen sicherlich ganz spezielle Einblicke in die Besonderheiten und besonderen Herausforderungen Stuttgarts geliefert habt.

Die Mischung aus Seminaren und Unternehmensbesuchen sind der beste Beweis für das harmonische Zusammenspielt von Theorie und Praxis, das sich auch in der DHBW Summer School on Sustainability findet. Gerade diese Dualität, die während des dreiwöchigen Programms den internationalen TeilnehmerInnen vermittelt wurde, unterstreicht die Nachhaltigkeit der DHBW Summer School.

Hintergrund der DHBW Summer School

Mit dem Projekt wird die Internationalisierung der DHBW gefördert, wobei der Dezentralisierung durch die Beteiligung mehrerer Standorte Rechnung getragen wird. An dem Kurzprogramm beteiligt sind neben Stuttgart und Mannheim auch die DHBW Heilbronn und Lörrach. Das langfristige Ziel ist der Aufbau neuer internationaler Partnerschaften wodurch die Reputation der DHBW im Ausland erhöht werden soll. Mit dem gemeinsamen Kurzprogramm sprechen die vier Standorte in erster Linie die Partnerhochschulen der beteiligten Standorte an. Alle Standorte sind eingebunden und für die Durchführung verschiedener Module verantwortlich.

DHBW Studierende können nach Rücksprache mit dem Studiengangsleiter respektive dem Ausbildungsunternehmen ebenfalls an dem Programm oder einzelnen Modulen teilnehmen.

Um den unterschiedlichen Zielgruppen im Ausland gerecht zu werden, ist das Kurzprogramm auf vier (im Falle der ersten Summer School auf drei) Wochen angelegt. Inhaltlich stehen die Themen Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, weil diese Themen in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert sind. Das fachliche Angebot wird gleichzeitig von interkulturellen und sprachlichen Komponenten begleitet. Ausbildungspartner werden mittels gemeinsamer Projekte und Firmenbesuche ebenfalls eingebunden. Die Inhalte des Programms werden dabei in Absprache mit den Partnerhochschulen regelmäßig überarbeitet und aktualisiert.

Langfristig will die DHBW mit diesem einzigartigen Angebot Studierenden die Möglichkeit bieten, sich in bestimmte fachliche Themen nicht nur in unterschiedlichen Lernumgebungen – Hochschule und Unternehmen –, sondern auch an unterschiedlichen geografischen Orten einzuarbeiten.

Das Kurzprogramm wird im nächsten Jahr weitergeführt; zunächst folgt eine Winter School im Januar 2018, im Juli 2018 folgt die Neuauflage der DHBW Summer School. Beide Kurzprogramme stehen unter dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit.

(Text: DHBW Mannheim)