Frauenwirtschaftstage 2019: Mit mehr Humor leichter den Alltag bewältigen und Karriere machen

„Die erste Person, die wir führen können, sind wir selbst“, weiß Key-Note-Speakerin Reingard Gschaider von CARISMA-Training. Sie eröffnete mit ihrem Vortrag die Veranstaltung im Rahmen der Frauenwirtschaftstage an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn. Rund 120 Teilnehmerinnen stimmte sie mit ihrer Keynote auf das diesjährige Schwerpunktthema „Da ist noch Luft nach oben…“ ein und motivierte sie dazu, häufiger zu lachen und den Alltagsherausforderungen mit Humor zu begegnen.

Ausgebuchter Seminartag

Bereits zum sechsten Mal fand der Seminartag auf dem Bildungscampus statt und auch dieses Jahr war die Veranstaltung wieder vollständig ausgebucht. „Es sind alle Altersklassen vertreten“, freut sich Mitinitiatorin Prof. Dr. Yvonne Zajontz, Gleichstellungsbeauftragte und Professorin an der DHBW Heilbronn. Insbesondere seien viele jüngere Teilnehmerinnen mit dabei. „Das zeigt, dass wir mit unseren Themen einen Nerv getroffen haben“, so Silvia Payer, Mitveranstalterin und Frauenbeauftragte der Stadt Heilbronn, der besonders gut die offene und positive Atmosphäre der Veranstaltung gefällt. Beteiligt am Seminartag sind neben der DHBW Heilbronn und der Stadt Heilbronn auch die Agentur für Arbeit Heilbronn, das Haus der Familie, die Hochschule Heilbronn, das Regionalbüro Netzwerk für berufliche Fortbildung und die Kontaktstelle Frau und Beruf. Die vom Land Baden-Württemberg unterstützten Frauenwirtschaftstage verfolgen das Ziel, Frauen gleichberechtigt am Erwerbsleben zu beteiligen.

Bessere Resilienz durch Lachen

In ihrer Keynote gab Gschaider Tipps, wie Humor und Gelassenheit dabei helfen können, schwierige Situationen zu überwinden: „Im Stressmodus wird unser Blick eng, wir sehen nur noch das Problem und nicht das Schöne links und rechts daneben“. Gschaiders Tipp: Gerade vor unangenehmen Gesprächssituationen oder Prüfungen solle jede*r ein paar Minuten bewusst und laut lachen und sich damit aus dem Stimmungstief herausziehen. „Wenn wir gut gelaunt sind, sehen wir ganz neue Chancen“.

Fünf Workshops zur Auswahl

In fünf Workshops zu den Themen „Zauberleichtes Selbstmanagement“, „Selbstmarketing durch Networking“, „Die Kunst ausgewogener Führung“, „Souveränes Auftreten und Ausstrahlung“ und „Umgang mit Veränderungen in den Lebensphasen“ konnten sich die Teilnehmerinnen von Expert*innen gezielt coachen lassen und erhielten viele alltagstaugliche Tipps rund um das Thema „Female Leadership“. 

Das alltägliche Chaos managen

Im Workshop „Zauberleichtes Selbstmanagement“ mit Gschaider erfuhren die Teilnehmerinnen mehr darüber, wie sich das alltägliche Chaos am besten managen lässt. Das wichtigste Werkzeug sei dabei die Fähigkeit einen Schritt zurück zu treten und die Situation von außen zu betrachten, die Gedanken wahrzunehmen und sie in Frage zu stellen. Ist das wirklich wichtig oder kann das auch in den nächsten Tagen erledigt werden? Meistens lasse sich eine Socke auf dem Boden auch noch am nächsten Tag aufheben. „Es geht darum, einen Zustand zu akzeptieren und sich bewusst zu machen, dass die eigene Vorstellung an der Realität nichts ändert und man sich dadurch nur selbst unter Druck setzt“, gab Gschaider den Workshopteilnehmerinnen mit auf den Weg. Teilnehmerin Lisa Kosmalla (37) hat sich vorgenommen, mehr über sich und ihre eigenen Reaktionen zu lachen. „Ich finde es toll, dass hier nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern wir einige Übungen gleich ausprobieren und unsere eigene Erfahrung damit machen konnten.“, so Kosmalla.

Feiner Führen durch bewusste Körpersprache

Der Workshop „Tangolead – Die Kunst ausgewogener Führung“ war der einzige, der von einem Mann geleitet wurde. Markus Homburg ist Marketing- und Bildungsmanager und betrachtet den Tango Argentino als Leitfaden, um die Führungskompetenz entscheidend zu verbessern. „Im Tango ist eine klare Führung erforderlich. Wie wir gehen, stehen und unseren Körper im Tango betonen, spiegelt unser Verhalten in Führungssituationen und führt uns zu einem tieferen Verständnis von Führen und Folgen“, erklärte Homburg.

Den ersten Eindruck erfolgreich gestalten

Um „Souveränes Auftreten und Ausstrahlung“ ging es bei Referentin Anna-Daniela Pickel von Training – Mediation – Coaching. Sie gab Tipps, wie die Teilnehmerinnen durch Worte, Mimik, Gestik und Körperhaltung einen positiven ersten Eindruck hinterlassen können. Die Frauen erhielten Empfehlungen, wie sie schwierige Situationen meistern und sich im beruflichen Kontext angemessen präsentieren können.

Potenziale in jeder Lebensphase entdecken

Mit dem Umgang von Veränderungen in den Lebensphasen beschäftigte sich der Workshop von Tanja Eggers von ANCORIS Consulting. Die Managementberaterin lud die Teilnehmerinnen zu einem Perspektivwechsel in Zeiten der persönlichen Veränderung ein und deckte Stärken und besondere Potenziale in den einzelnen Lebensphasen auf. 

Selbstmarketing durch Networking

Karrieren werden in Netzwerken gemacht, davon ist Referentin Rosemarie Fleck von Coaching – Training überzeugt. In ihrem Workshop gab sie Gelegenheit dazu, das eigene Netzwerk systematisch zu analysieren und einen auf die jeweils individuelle Zielsetzung der Teilnehmerinnen zugeschnittenen Netzwerkstrategieplan zu entwickeln. 

Gesundes, vegetarisches Mittagessen

Für die kulinarische Pause sorgte wie schon in den letzten Jahren der Türkische Frauenverein Heilbronn e.V., der ein vegetarisches Buffet aus gesunden, selbstgemachten Snacks und Gebäck bereitstellte. Die gemeinsame Mittagspause nutzten die Teilnehmerinnen zur weiteren Vernetzung und zum Austausch untereinander.