Gemeinsam für eine sichere Zukunft. Interview mit Studiengangleiter Prof. Dr. Tobias Thomas

Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Innenministerium Baden-Württemberg und der EnBW AG stellen das Ministerium, das Landeskriminalamt und die EnBW AG insgesamt acht Studienplätze im dualen Studiengang Wirtschaftsinformatik (Schwerpunkt Software Engineering) bereit. Die Praxisphasen werden wechselseitig in einem Wirtschaftsunternehmen und bei einer (Cyber-) Sicherheitsbehörde durchgeführt, so dass die Studierenden umfassende Kenntnisse im Themenfeld Cybersicherheit erwerben. Wir haben mit Studiengangleiter Prof. Dr. Thomas gesprochen:

Wie sieht die Kooperation genau aus?

Wir versuchen grundsätzlich immer, das Profil unserer Studienrichtungen so auszugestalten und kontinuierlich weiterzuentwickeln, dass wir die Bedürfnisse unserer Dualen Partner und der Studierenden bestmöglich berücksichtigen. Aufgrund der hohen und weiter zunehmenden Relevanz des Themenspektrums haben wir uns entschieden, die Inhalte Cybersecurity / IT-Security-Management noch stärker zu vertiefen.

Nach dem erfolgreichen Start des <link internal-link internal link in current>Studienangebots Wirtschaftsinformatik ist es uns im Rahmen einer neuen Kooperation gelungen, in diesem für die Unternehmenspraxis so bedeutsamen Feld Kompetenz zu beweisen und die Partnerschaft zwischen Land und Hochschule zu stärken. Mit der Kooperation zwischen dem Innenministerium Baden-Württemberg und der EnBW AG stellen das Landeskriminalamt, das Innenministerium und die EnBW AG duale Studienplätze für Herbst 2021 bereit. Die Praxisphasen werden wechselseitig in einem Wirtschaftsunternehmen und bei einer (Cyber-) Sicherheitsbehörde durchgeführt, so dass die Studierenden umfassende Kenntnisse zu behördlichen, kriminalistischen und wirtschaftlichen Aspekten des Themenfeldes Cybersicherheit erwerben.

Die meisten Unternehmen haben schon Hackerangriffe erlebt. Welche Rolle spielt Cybersecurity aktuell?

Es ist zu beobachten, dass die Cyberkriminalität zunehmend professioneller und internationaler wird. Gleichzeitig werden wir mit zunehmender Digitalisierung anfälliger und verwundbarer. Die Frage nach der Datensicherheit wird damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für alle Unternehmen – und das unabhängig von der Branche. Im Rausch der pandemiebedingten Digitalisierung hat die Wirtschaft viele Risiken übersehen bzw. diese zum Teil auch bewusst in Kauf genommen. Es ist wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und über Expert*innen in den Unternehmen zu verfügen, die sich damit gut auskennen. Genau dafür soll unser neuer Studiengang Wirtschaftsinformatik sorgen.

Warum ist es so gefährlich, nicht in eine ausreichend gute IT-Security zu investieren?


Cyberkriminelle starten Angriffe an der verwundbarsten Stelle – über E-Mails, VPN-Zugänge, aber auch veraltete oder kompromittierte Software kann als Sicherheitslücke ausgenutzt werden. In der Folge können Daten geklaut und verschlüsselt werden. Die Täter fordern daraufhin Geld von den Unternehmen, um die Daten zurückzukaufen oder vor einer Veröffentlichung zu bewahren. Wer auf die Forderungen eingeht, muss zehntausende Euro für die Daten bezahlen oder riskiert einen Reputationsverlust durch die veröffentlichten Daten. Wichtig ist es daher, die Systeme möglichst umfassend zu schützen und auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.