Goldener Zuckerhut geht an Food-Management-Absolventin Luca Hosenfeld

Nicht nur unsere Absolvent*innen im Studiengang BWL-Handel, sondern auch unsere Food Management-Alumni haben sich im Kampf um den Goldenen Zuckerhut durchgesetzt. Den Anfang macht Luca Hosenfeld, Preismanagerin bei tegut...gute Lebensmittel GmbH & Co. KG. Was sie an ihrem Job begeistert, welche Entwicklungen die Branche in Zukunft prägen werden und warum es manchmal gut ist, auf die Mutter zu hören, erzählt sie in unserem Interview.

Leider musste die Stiftung in diesem Jahr auf die Preisträger-Gala in Berlin und die Verleihung in großem Rahmen verzichten. Wie haben Sie die Preisverleihung in Frankfurt erlebt?
Es war total nett, dass die LZ trotzdem eine Preisverleihung in kleinem Rahmen organisiert hat. Auch dies war sicherlich ein großer Aufwand, um alle geltenden Hygienevorschriften einzuhalten. Die Verleihung selbst in der kleinen Runde war sehr gemütlich und leger; die Location in Orfeo's Erben Programmkino gut gewählt. Und ich fand toll, dass Torsten Toeller mit jedem Preisträger bei der Verleihung ein kleines Interview geführt hat, so standen die Preisträger auf jeden Fall genug im Mittelpunkt und konnten noch etwas über ihre Persönlichkeiten erzählen.

Andererseits war es natürlich schade, das Flair auf der Gala in Berlin nicht erleben zu können. Vor allem das Treffen der großen Persönlichkeiten der Lebensmittelbranche hätte mich gereizt. Dafür werden wir in 2021 nochmal als "Alumni" mit auf die Preisträger-Gala in Berlin fahren dürfen, sofern diese dann stattfindet.

Haben Sie bereits Pläne, was mit dem Preisgeld passieren wird?
Ich studiere bereits nebenberuflich im Masterstudiengang Business Development. Einiges von dem Preisgeld werde ich sicherlich nutzen, um einen Teil der Ausgaben für das Masterstudium zu decken. Weiterhin interessiert mich das Themenfeld Künstliche Intelligenz (KI) sehr, da ich hier ein großes Zukunftspotenzial unter anderem für den Lebensmitteleinzelhandel sehe. Allerdings komme ich aus der BWL-Sparte und habe dort noch eine Bildungslücke. Diese möchte ich mithilfe des Preisgeldes mit einem Zertifikatslehrgang zum KI Manager füllen.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Was reizt Sie am meisten an Ihrem Job?
Mein Arbeitsalltag ist ein Mix aus operativem Tagesgeschäft und strategischer Entwicklung. Ich bin für die Verkaufspreise des SB-Sortiments aller 280 tegut... Filialen verantwortlich. Das bedeutet, mein Tagesgeschäft besteht aus Preiskalkulationen für die einzelnen Produkte auf Basis einer sich stetig weiterentwickelnden Preisstrategie. Weiterhin beschäftige ich mich viel mit Preiscontrolling, aber auch mit rechtlichen Dingen, wie zum Beispiel der Gundpreisauzeichnung auf den Etiketten in den Filialen. Daneben arbeite ich in an einigen Projekten mit, zum Beispiel am Forschungsprojekt REIF des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, was die Vermeidung von Foodwaste durch Künstliche Intelligenz zum Ziel hat.

Mich reizt an meinem Job, dass kein Tag wie der andere ist und mir das Gefühl gegeben wird, dass ich etwas verändern kann. Pricing im LEH ist noch ein sehr manueller Prozess, der viel Optimierungspotenzial birgt. Deshalb gibt es in dem Themenfeld stets Veränderung und neue Ideen. Ein aktuelles Thema im LEH ist zum Beispiel die elektronische Preisauszeichnung in den Filialen. tegut... setzt viel Vertrauen in mich und lässt mir viel Gestaltungsfreiheit bei den strategischen Themen.

Aus Ihrer Sicht: Welche Entwicklungen werden in den kommenden Jahren die Lebensmittelbranche prägen?
Die Lebensmittelbranche wird deutlich technologischer werden und stärker zusammenwachsen. Produzenten, Industrie und Handel werden Hand in Hand arbeiten müssen, um die bestehenden und kommenden technologischen Potenziale heben zu können. Herzstück der neuen Technologien ist Vernetzung, um Daten möglichst in Echtzeit und kostengünstig auszutauschen und zu verarbeiten. Die Lebensmittelbranche hat dringend Nachholbedarf bei der Digitalisierung.

Was fasziniert Sie persönlich in der Lebensmittelbranche?
In der Lebensmittelbranche faszinieren mich tatsächlich die Lebensmittel selber am meisten. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte lieber Lebensmitteltechnologie oder Ökotrophologie studiert, damit ich heute mein eigenes Lebensmittel kreieren könnte. Gute Lebensmittel bedeuten für mich einfach Genuss und Freude.

Und wie entspannen Sie sich am besten?
Entspannung finde am besten in der Sauna oder bei einem heißen Bad, aber auch beim Snowboardfahren oder Joggen. Das lässt sich auch super kombinieren.

Wie hat das Studium Sie auf Ihren Berufsweg vorbereitet?
Das Studium an der DHBW hat für mich die Grundsteine in meinem Berufsweg gelegt. Die Kombination aus BWL und Lebensmittelkunde ist die ideale Grundlage für Beschäftigte in der Lebensmittelbranche. Die Verzahnung von Praxis und Theorie ist ebenfalls von Vorteil. Ich nutze in meiner täglichen Arbeit tatsächlich viele Methoden, die mir in dem Baukasten Bachelorstudium mitgegeben wurden. Auch die breite Fächerung über die gesamte Lebensmittelbranche hinweg ist super, auch wenn man als Student meint, dass man viel davon nicht braucht. Aber das Wissen über den Tellerrand hinaus ist manchmal doch ganz nützlich.

Welcher Moment des Studiums an der DHBW Heilbronn ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir das Running Dinner und der Besuch im Schlachthof Häfele. An das Modul, welches ich am häufigsten zurückdenken muss, ist Aromenkunde, da ich jedes Jahr begeistert The Taste gucke und sich dort alles immer um Aromenpaarungen dreht.

Was würden Sie heutigen Studierenden als Tipp mit auf den Weg geben?
Genießt eure Studienzeit, sie kommt nie wieder und seid wissbegierig und habt Spaß am Lernen, Wissen ist euer Kapital.

Erzählen Sie kurz etwas über sich.
Ich komme aus einem kleinen Dorf, ca. 30 km vom hessischen Fulda entfernt, dem ich bis heute treu geblieben bin. Ich bin heute 25 Jahre alt und arbeite bereits 7 Jahre für den Lebensmitteleinzelhändler tegut... Nach dem Abitur wollte ich eigentlich Verfahrenstechnik in den großen Chemiekonzernen Deutschlands studieren, da Chemie mein Lieblingsfach in der Schule war. Diese fanden jedoch, dass ich dafür weniger geeignet war und so musste ich mir einen Plan B überlegen. Zu meinem Studium bin ich dann durch meine Mutter gekommen. Sie las in der Zeitung, dass tegut... BWL-Food Management anbietet und meinte zu mir, du kochst doch gerne und gehst mit Begeisterung immer bei tegut... einkaufen. Als brave Tochter, habe ich mir gedacht, Mama weiß, was gut für mich ist und habe mich beworben. Noch im Studium wurde mir klar, dass ich meinen Platz später entweder im Einkauf oder im Vertrieb sehe, weil ich mit den Lebensmitteln direkt zu tun haben wollte. Es gab damals eine freie Stelle als Projektleiter im Einkauf, die ich angenommen habe. Mein erstes Projekt war ein Pricingprojekt, welches ich total spannend fand und deshalb bin ich in dem Bereich "hängengeblieben".