Konsortium Meeting MicroHE und OEPass: Bildungsforscher aus ganz Europa zu Gast

In der ersten Februarwoche traf sich das Konsortium der Erasmus+ Bildungsforschungsprojekte MicroHE und OEPass an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn auf dem Bildungscampus. Die DHBW Heilbronn ist in beiden Projekten Konsortialführer. Das internationale Projektteam aus elf europäischen Ländern beschäftigte sich mit der Frage, wie online erworbene Studienleistungen in ganz Europa angerechnet und übertragen werden können.

Lifelong Learning: Wissenserwerb unterstützen und dokumentieren

Ziel des Bildungsforschungsprojektes OEPass ist es, einen europäischen Standard zur Anerkennung sogenannter MOOCs (Massive Open Online Courses) zu entwickeln. Die von Lernenden mit solchen kleinteiligen Bildungsnachweisen erworbenen ECTS Punkte sollen einem virtuellen Learning Passport zugewiesen werden. Im Forschungsprojekt MicroHE geht es darum, die Anerkennung, Übertragung und Übertragbarkeit von Micro-credentials in Europa zu erleichtern. Unter Micro-credentials werden kleinteilige Lernerfahrungen mit mindestens 5 ECTS Punkten verstanden.

Welche Bedeutung das Thema gerade in Europa hat, zeigte die rege Beteiligung am Konsortium Meeting. Alle Projektpartner aus zehn verschiedenen Ländern nahmen am Treffen teil:

  • Knowledge Innovation Centre (KIC), Malta
  • EDEN-European Distance and E-Learning Network, Großbritannien
  • Tampere University of Technology (TUT), Finnland
  • Fondazione Politecnico di Milano (FPM), Italien
  • Knowledge 4 All Foundation Ltd. (K4A), Großbritannien
  • Jožef Stefan Institute (IJS), Slowenien
  • Vytautas-Magnus-University (VMU), Litauen
  • Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V, Deutschland
  • Lithuanian Association of Distance and e-Learning (LieDM), Litauen
  • Universidad nacional de educación a distancia (UNED), Spanien
  • University of Budapest of Technology and Economics (BME), Ungarn

Diskutiert wurden vor allem die anstehenden Befragungen, die sich an Personen richten, die an der Verleihung und Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich auf institutioneller, nationaler und europäischer Ebene beteiligt sind.  Durch die Erhebungen soll geklärt werden, wie Micro-Credentials erworben, die Vergabe, Dokumentation und Akkreditierung der Micro-Credentials funktionieren und sich eine solche Modularisierung auf die Hochschulbildung auswirken könnte. Erste Ideen für Fragebögen und der zeitliche Rahmen konnten bestimmt werden.

Erster Erfolg bei der einheitlichen Erfassung und Übertragung von ECTS Punkten

Der im Projekt entwickelte Meta-Data-Standard wurde im Rahmen des Projekts European Digital Credentials Infrastructure (EDCI) adaptiert, wie der maltesische Projektpartner KIC (Knowledge Innovation Center) das Konsortium informierte. Der Meta-Data-Standard dient zur elektronischen, einheitlichen Erfassung und Übertragung von ECTS Punkten. Das Projekt EDCI entwickelt eine Nachfolgerversion des Europass. Mit Hilfe des Europasses können Kompetenzen und Qualifikationen europaweit transparent und verständlich dargestellt werden.

Neue Forschungskooperation vereinbart

Im Rahmen des Konsortium-Meetings vereinbarten das Forschungsteam der DHBW Heilbronn die  zukünftige Zusammenarbeit mit dem Erasmus+ Projekt e-SLP (European Short Learning Programmes) unter holländischer Führung der European Association of Distance Teaching Universities (EADTU). Die EADTU ist Europas führende institutionelle Vereinigung für online-, offene und flexible Hochschulbildung. Das Projekt, bestehend aus 15 Partnern, beschäftigt sich mit Short Learning Programmes, die zur kontinuierlichen beruflichen Entwicklung und Lebenslangen Lernen beitragen. Da ein ähnlicher Fokus zwischen dem Projekt e-SLP und unseren Projekten MicroHE und OEPass vorliegt, erhoffen sich beide Konsortien von der Zusammenarbeit einen Mehrwert für die in beiden Projekten anstehenden Surveys.

Neben der fachlichen Diskussion konnten sich die internationalen Gäste bei einem gemeinsamen Kochevent in der eigenen Küche der DHBW Heilbronn auch privat austauschen. Verschiedene kulinarische Köstlichkeiten aus den Herkunftsländern der Projektpartner wurden gemeinsam gekocht und probiert. Auch mit dabei war Prof. Dr. Nicole Graf, Rektorin der DHBW Heilbronn, die sich über den internationalen Besuch sehr freute. Für Projektleiter Raimund Hudak war das Event mehr als gelungen: „Sehr erfahrene Projektmanager aus dem Konsortium kamen anschließend zu mir und meinten ‚the best social event the last ten years‘“.