Leben auf der Spitze: DHBW-Studentin und Ballettprofi erhält DAAD-Preis 2016

Die Anforderungen an DAAD-Stipendiaten sind hoch: Sprachkenntnisse, Noten und Fachwissen, aber auch ihr gesellschaftliches Engagement entscheiden. Grundvoraussetzung für die Bewerbung ist, dass deutsche Bewerber an staatlich anerkannten Hochschulen eingeschrieben sind und mindestens im zweiten Semester studieren. Anders als bei anderen Stipendien müssen DAAD-Stipendiaten jedoch ein mehrstufiges Auswahlverfahren durchlaufen. Die diesjährige Stipendiatin an der DHBW Heilbronn kommt aus Italien. Gestern wurde ihr der DAAD-Preis von Prof. Dr. Thorsten Krings, dem akademischen Leiter des International Office, verliehen.

Alice Germiniani, 20, ist seit zwei Jahren Studentin im Studiengang Konsumgüterhandel. Als sie Möglichkeit bekam, an der DHBW Heilbronn dual zu studieren, hat sie sofort zugegriffen. Im Interview sprach sie über warmes Wetter, Ballett und warum jeder Studierende ins Ausland gehen sollte.  

Warum haben Sie sich für ein duales Studium in Deutschland entschieden?
Ich finde die deutsche Sprache sehr interessant und wollte sie besser kennenlernen. Gleichzeitig konnte ich so Auslandserfahrung sammeln.

Wie gefällt Ihnen das Studium in Deutschland?
Am Anfang war es schwer, auf Deutsch zu studieren und den Vorlesungen zu folgen. Die deutsche und italienische Kultur, das Essen und die Mentalität sind sehr verschieden. Aber ich finde, dass gerade die Auseinandersetzung mit den Unterschieden mich persönlich sehr weitergebracht hat. Ich vermisse natürlich meine Familie und Freunde und ein wenig das warme Wetter, aber ansonsten fühle ich mich am Campus in Heilbronn und in Deutschland sehr wohl.

Welche Pläne haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?
Nach dem Studium würde ich gern als Verkaufsleiterin arbeiten, ich kann mir aber auch vorstellen, einen Master im Marketing zu machen. Ob in Italien oder Deutschland, das weiß ich noch nicht so genau.

DAAD-Stipendiaten werden auch für ihr gesellschaftliches Engagement gefördert.
An der Universität in Singapur haben wir ein Projekt entwickelt, um den Plastikmüll und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Ich habe dort auch an Veranstaltungen teilgenommen und das duale Bildungskonzept vorgestellt.

Bleibt Ihnen neben dem Studium noch Zeit für Hobbies?
Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich fünfzehn Jahr klassisches Ballett getanzt, das war und bleibt meine Leidenschaft. Leider gibt es in Heilbronn kein passendes Angebot, daher bin ich ins Fitnessstudio gewechselt.

Was war ihre schönste Erfahrung im dualen Studium?
Das Auslandssemester in Singapur war wundervoll, ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Singapur ist eine ganz andere Welt, ich habe noch nie vorher so viele Nationen und verschiedene Kulturen auf so engem Raum erlebt. Auch der Campus der Nanyang Partneruni lässt wirklich keine Wünsche offen: Schwimmbad, Fitnessstudio, Tennis- und Fußballplätze – da ist für jeden etwas dabei. Ich rate wirklich jedem Studierenden, soviel Auslandserfahrung wie möglich zu sammeln. Das ist nicht nur vorteilhaft für die berufliche Karriere, es sind Bilder, die für immer bleiben.