Nacht der Wissensstadt - Wissenschaft mit allen Sinnen begreifen

Am Freitagabend in der letzten Woche feierte der gesamte Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung die Nacht der Wissenschaft. Alle auf dem Bildungscampus ansässigen Institutionen öffneten ihre Türen und luden mit einem bunten Programm zum Mitmachen und Kennenlernen ein. Die DHBW Heilbronn verwandelte sich in ein Labor der Sinne. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis konnten die Gäste hier auch riechen, fühlen und schmecken. In zwei Workshops konnten die Besucher*innen in die Welt der Aromen und Kulinarik eintauchen oder die neuesten Gadgets wie Segway-Roboter oder VR-Brillen erkunden.

Aromenvielfalt im Kaffee herausschmecken mit Antonia Hagen-Kettemann 
Auf eine sensorische Reise um die Welt begaben sich die Teilnehmer*innen des Kaffeeseminars mit Antonia Hagen-Kettemann, Geschäftsführerin des Kaffeehaus Hagen. Kaffee sei das liebste Getränke der Deutschen – mit über 160 Litern pro Kopf und Jahr würde davon mehr als von Wasser oder Bier getrunken werden. Das zeige sich auch auf den Weltmärkten: Kaffee gelte als Exportschlager schlechthin und würde nur noch vom Erdöl getoppt werden. Dabei sei die Ernte sehr aufwändig. Um einen Sack Kaffeebohnen zu ernten sei ein Pflücker eine ganze Woche lang beschäftigt. Um später das perfekte Kaffeearoma aus jeder Bohne zu holen, sei die Röstung entscheidend: „Die Kunst ist es, einen Körper herzustellen zwischen Röstung und Säure“, so Hagen-Kettemann. Säure würde dabei wie von vielen vermutet nicht sauer bedeuten, sondern vielmehr fruchtig.  Fünf verschiedene Kaffeesorten aus Brasilien, Mittelamerika, Äthiopien und Asien brühte sie nach der sogenannten „Cupping-Methode“ zur Verkostung auf. Die Gäste schlürften sich löffelweise durch die verschiedenen Kaffeesorten und waren von den ganz unterschiedlichen Aromen überrascht. Die Palette reichte von fruchtig, schokoladig, nussig, blumig, minzig, aber auch grasig, erdig und rauchig. 

Weinsensorik - Weinaromen kennenlernen und Probieren 
Unser Kooperationspartner LVWO Weinsberg ist die älteste Lehr- und Versuchsanstalt Deutschlands und bildet über 150 Jahre lang Fachkräfte für die Weinbranche aus. Unsere dualen Studentinnen Chantal Kirschenlohr, Miriam Gierner und Luisa Schmidt brachten den Besuchern die Vielfalt der Weinaromen zwischen Apfel, Zitrone, Beeren und Rhabarber nahe. Danke an unseren Kooperationspartner LVWO Weinsberg und das Staatsweingut Weinsberg für die Unterstützung!

Gadgets aus dem Studiengang BWL-Digital Commerce Management
Das erste Mal dabei und sofort ein durchschlagender Erfolg: Gemeinsam mit ihrer Studiengangsleiterin Prof. Dr. Daniela Wiehenbrauk und Labormitarbeiterin Heiderose Rausch präsentierten die Studierenden neue Gadgets und erklärten, wie diese funktionieren und welche Anwendungen es im Handel gibt. Der Segaway-Roboter Loomo und die VR-Brille waren die heimlichen Stars des Abends bei jungem und älterem Publikum. 

Neben der Brille und dem Roboter stellten die Studierenden auch einen Bedufter und einen Holo-Circle vor. Mit dem letzteren können z.B. Hologramme von Schuhen erstellt und vor Ort personalisiert werden. Der Bedufter ist für viele Einsätze geeignet, z.B. in der Gaming Industrie oder am Parfümerie-Counter. Die Technik-Gadgets zahlen auf die Megatrends Personalisierung und Digitalisierung ein und sollen Unternehmen dabei helfen, digitalen Content am Point of Sale erlebbar zu machen und Umsatz zu generieren.

AI-TRAQC- KI-Forschung im Verbund mit der Hochschule Heilbronn
Der Mitarbeiterinnen am Stand des AI-TRAQC-Projekts an der Hochschule Heilbronn war vier Stunden lang im Dauereinsatz: In Einzelgesprächen und bei den #PromptingQuests testeten die Besucher ihr KI-Wissen und kamen mit dem Forschungsteam ins Gespräch. Besonders gefragt waren die Prompting-Leitfäden der Professorinnen Dr. Daniela Wiehenbrauk und Dr. Annelie Rothe-Wulf, die auf unkomplizierte Art und Weise erklären, worauf es beim Prompten ankommt. Das Fazit unserer Forschungs-KI-Expertin Gabriella-Maria Lambrecht: „Die meisten Besucher waren unheimlich motiviert, mit KI zu arbeiten. Wir haben sehr viel mitgenommen für die Entwicklung unseres KI-Angebote für die Region.“