Prof. Dr. Patrick Föll ist ein Eigengewächs der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und spricht aus Erfahrung, wenn er sagt, dass das duale Studienmodell im Studiengang Wirtschaftsinformatik die Anforderungen der Unternehmen passgenau trifft. „Die Studierenden werden in Kleingruppen persönlich betreut und bauen schon früh ein Netzwerk zur Wirtschaft auf. Die Unternehmen profitieren davon, dass wir als duale Studienakademie vorhandene Lösungen auf die Unternehmen zuschneiden.“ Föll hat in seiner akademischen Laufbahn beide Studienmodelle kennengelernt. Nach seinem Bachelor in Wirtschaftsinformatik an der DHBW Mosbach wechselte er für das Masterstudium und die Dissertation an die Universität Würzburg.

Nachfragelücke auf dem IT-Markt schließen
Wirtschaftsinformatiker sind heiß begehrte Fachkräfte, auf dem IT-Markt sind laut Branchenverband Bitkom 96.000 Stellen unbesetzt. Dieser Fachkräftemangel ist sicherlich ein Grund, warum nur wenige Betriebe ihr digitales Potential voll ausgeschöpft haben. Auch beim Thema Künstliche Intelligenz steht die Wirtschaft noch am Anfang. Nur sieben Prozent aller Unternehmen haben KI-Anwendungen erfolgreich in ihre Abläufe integriert. In seiner mehrfach ausgezeichneten Forschung beschäftigt sich Föll mit dem Fachkräftemangel und untersuchte die Frage dahinter: Trifft das Bildungsangebot im Studienfach Wirtschaftsinformatik die Bedarfe der Wirtschaft? Mit Hilfe von Verfahren des maschinellen Lernens hat er die Stellenangebote der Unternehmen mit den Curricula der Studienangebote abgeglichen - das Ergebnis bestätigt seine eigenen Erfahrungen: Das duale Studienmodell deckt die Anforderungen der Wirtschaft sehr gut ab.

Von der Forschung in die Praxis
Föll selbst bringt eine geballte Portion Praxiserfahrung mit in die Lehre: In den letzten Jahren war er für große Digitalisierungs-Projekte der Firma IDS Imaging Development Systems GmbH, einem führenden Hersteller für Industriekameras, verantwortlich. Von Data Warehouse über CRM-Systeme oder SAP-Einführung, Föll weiß genau, was Unternehmen jetzt und in den kommenden Jahren brauchen.

Heilbronn als Motor der KI-Entwicklung
Mit neuen Hochschulen wie der Ecole 42 oder dem geplanten KI-Campus erhält Heilbronn eine ganz neue DNA und Infrastruktur – weg von einer Industrie- hin zu einer Wissensstadt. „Gerade Informatiker wie ich sind jetzt in Heilbronn am richtigen Platz zur richtigen Zeit.“ Föll kann sich viele Synergien und neue Projekte mit anderen Hochschulen oder der Wirtschaft vorstellen. Doch im Moment konzentriert er sich gemeinsam mit seinen Kollegen auf den Aufbau der Lehre. „Unser Angebot ist bei den Studierenden und den Firmen sehr gut angenommen worden. Innerhalb eines Studienjahres konnten wir die Anzahl der Studienplätze vervierfachen.“ Viele Studieninteressierte, so Föll, haben realisiert, dass Wirtschaftsinformatik ein Studium mit Zukunft ist.