Plattform für die Weinbranche: Weinbauverband Württemberg und DHBW Heilbronn präsentieren Spitzenweine

Am vergangenen Freitagabend lud der Weinbauverband Württemberg an die DHBW Heilbronn ein und präsentierte die Spitzenweine der 2019 ausge-zeichneten Ehren- und Staatsehrenpreisträger sowie die Gewinnerweine des Besten Württembergers 2019. Etwa 150 Heilbronner und geladene Gäste folgten der Einladung, darunter Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Doris Nitsche-Ruhland von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sowie Gerhard Götz und Dr. Günter Bäder, Vorgänger von Dr. Dieter Blankenhorn, der seit 2017 Direktor der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) Weinsberg ist.

„Unser Auftrag ist es, unsere Mitglieder zu unterstützen und ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Weingüter und Produkte einem breiten Publikum zu präsentieren“, erklärte Hermann Hohl, Präsident des Weinbauverbands Württemberg. „Events wie diese bieten eine hervorragende Möglichkeit, Winzer und Weinkenner, Fachleute und Studierende und letztendlich ländliche Regionen und dynamische Städte wie Heilbronn zusammenzubringen.“ Hohl, seit 1991 Präsident des Weinbauverbands Württemberg, ist hierfür bereit, auch neue Wege zu gehen, um seine Winzer*innen im sich schärfenden Wettbewerb zu unterstützen.

Spitzenweine und Betriebe des Jahres
Die zwölf Betriebe des Jahres – so könnte man die Ehrenpreisträger und Staatsehrenpreisträger 2019 auch nennen – zeigten, dass Württemberger Weine ihrem guten Ruf gerecht werden. Die Ehrenpreise wurden an Betriebe verliehen, die im Prämierungsjahr durch besondere Qualität der Weine auf sich aufmerksam machten. Dafür wurde die Anzahl der prämierten Weine zu den insgesamt ausgestellten Weinen ins Verhältnis gesetzt und die mit Großem Gold und Gold ausgezeichneten Weine der letzten drei Jahre in die Bewertung einbezogen. Unter den Ehrenpreisträgern befindet sich auch ein Dualer Partner des neuen Studiengangs Wein – Technologie – Management an der DHBW Heilbronn: die Württembergische Weingärtner Zentralgenossenschaft e.G. aus Möglingen mit ihrem Studenten Felix Luckert. Luckert ist seit Oktober im neuen Studiengang eingeschrieben und absolviert gerade seine erste Praxisphase. Er mag besonders einen fruchtigen Weißwein: „Den kann man sehr gut am Wochenende mit Freunden trinken.“ Für seinen Dualen Partner, die Württembergische Weingärtner Zentralgenossenschaft, war dieses Jahr ein Ausnahmejahr: Sie konnte einmal Großes Gold und siebzehn Mal die Goldmedaille holen. Luckert kommt aus einer Weinbaufamilie mit acht Hektar Weingut, Besenwirtschaft und Obstbau. Er hat sich für den Studiengang entschieden, da seiner Meinung nach das duale Studiensystem am besten für den Weinbau geeignet ist. „Weinbau kann man nicht nur aus Büchern lernen“, so Luckert. Er freut sich auf die Theoriephase, die am 7. Januar 2020 am Bildungscampus und an der LVWO Weinsberg startet.

Antworten auf den Branchen- und Strukturwandel
Mit der Zusammenarbeit von LVWO Weinsberg und DHBW Heilbronn profitieren die Studierenden vom Besten aus zwei Welten: Die DHBW Heilbronn bringt ihre betriebswirtschaftliche Erfahrung aus der Getränke- und Lebensmittelbranche, die LVWO Weinsberg ihre langjährige Expertise im An- und Ausbau von Wein und der Oenologie und Sensorik in den Studiengang ein. „Wein – Technologie – Management ist bundesweit das einzige Studienangebot, das im Rahmen eines dualen Studienmodells eine fundierte grundständige betriebswirtschaftliche und technische Ausbildung anbietet“, so Studiengangleiterin Prof. Dr. Martina Boehm. Zukünftige Wein-Technologie-Manager beherrschen die gesamte Klaviatur des Weins: Sie können mit engen Kostenstrukturen, Preissegmentierungen und wachsenden Betriebsgrößen umgehen. Unter anderem beschäftigen sich die Studierenden auch mit dem Kulturgut Wein und den Auswirkungen der Klimaänderungen auf den Weinbau.

Beste Württemberger aus Rekordjahr 2018
Auch die ausgezeichneten Weine stammen zum großen Teil aus dem Rekordjahr 2018. Von April bis September erlebte Baden-Württemberg den heißesten und trockensten Sommer seit Beginn der Wettermessungen 1881. Doch die Feuchtigkeitsreserven reichten aus, der Trockenheit standzuhalten. Das Ergebnis war eine Ernte mit hohen Erträgen und exzellenten Weinen. Die vierköpfige Jury gab nach einer Blindverkostung folgenden Medaillenspiegel bekannt: Im Vergleich zum Vorjahr erhielten vier Prozent der Weine Großes Gold (vgl. 2018 ein Prozent) und 34 Prozent Gold (vgl. 2018 nur sechs Prozent).