Preisträgerin Sophie Kübler: „Es kommt darauf an, Gewohnheiten zu hinterfragen, mutig zu sein und den ersten Schritt zu gehen“
Sie ist die beste Absolventin der DHBW Heilbronn: Sophie Kübler erhielt im Rahmen der nachgeholten Graduierungsfeier im April 2022 den Preis der Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken als Jahrgangsbeste überreicht. Die 24-Jährige hat BWL-Dienstleistungsmanagement mit dem Schwerpunkt Consulting and Sales studiert, jetzt arbeitet sie bei ihrem ehemaligen Dualen Partner, der Kreissparkasse Tübingen. Im Interview schildert sie, wie sie über Umwege zur DHBW Heilbronn kam, wie sie ihre Studienzeit erlebt hat und warum sie findet, dass jeder Einzelne die Verantwortung hat, etwas zu verändern und die Zukunft zu gestalten.
Liebe Frau Kübler, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Preis als Jahrgangsbeste! Können Sie uns kurz schildern, wie Sie zur DHBW Heilbronn gekommen sind?
Nach dem Abi bin ich zunächst als AuPair nach Irland gegangen und habe im Anschluss ein Semester Jura studiert, aber schnell gemerkt, dass das nicht das richtige für mich ist. Nach ein paar Job-Erfahrungen habe ich dann 2018 mein duales Studium bei der Kreissparkasse Tübingen an der DHBW Heilbronn begonnen. Mir hat vor allem das duale System mit der Kombination aus praktischer Ausbildung und theoretischem Studium zugesagt. An der DHBW Heilbronn haben mich in erster Linie die inhaltlichen Schwerpunkte im Studium überzeugt: zusätzlich zum grundständigen BWL-Studium fand ich die beratungsspezifischen Inhalte und die vertriebliche Fokussierung spannend. Als ich dann am Studieninfotag den modernen Bildungscampus und die Lehrausstattung kennen gelernt habe, war ich mir sicher, dass ich hier studieren möchte.
Gibt es eine besondere Situation während des Studiums, an die Sie gerne zurückdenken?
Wenn Sie mich so fragen, ist mir eine Situation tatsächlich besonders in Erinnerung geblieben. Ich war eine sehr aufgeweckte Studentin und habe gerne über die Vorlesungsinhalte diskutiert - nicht immer direkt mit den Professorinnen und Professoren, sondern auch oft mit Kommilitonen. Eines Tages kam mein Studiengangsleiter Professor Demiri mit Mikrofon und Lautsprecher in die Vorlesung und meinte nur: "Habe ich mitgebracht, damit ich endlich mal gegen die Frau Kübler ankomme!" (lacht) - Ich hatte immer sehr viel Spaß in den Vorlesungen! Besonders hat mich das Verfassen meiner Bachelorarbeit geprägt. In dieser Zeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, immer ein klares Ziel vor Augen zu haben. Aber gleichzeitig offen dafür zu sein, vermeintliche Umwege zu nehmen, um sein Ziel zu erreichen.
Womit haben Sie sich abseits der Vorlesungen beschäftigt?
Allzu viel Zeit war neben Vorlesung und Arbeit nicht mehr übrig, aber wer mich kennt weiß: Stillstand ist sowieso nicht so meins. Ich war Kurssprecherin und sehr gut vernetzt mit meinem Kurs: Gemeinsam haben wir viel in und um Heilbronn unternommen. Außerhalb vom Studium war ich viel musikalisch unterwegs. Ich bin aktives Mitglied im Musikverein, spiele drei Instrumente, gebe Klavierunterricht und begleite Gottesdienste musikalisch mit. Nebenher habe ich in der Gastronomie gejobbt. Als Ausgleich vom Lernen und Arbeiten ist mir Sport sehr wichtig: Viele Jahre lang Kampfsport und in den letzten Jahren eher im Ausdauer und Kraftbereich.
Wie soll es nach dem Studienabschluss weitergehen, haben Sie bereits konkrete Pläne?
Direkt nach Studienende habe ich eine Stelle in der Personalabteilung im Bereich Organisationsentwicklung angetreten. Hier beschäftige ich mich mit Projekten mit Gesamtunternehmensbezug wie beispielsweise die Unternehmenskultur, die attraktive Arbeitgeberpositionierung nach innen und außen, Nachhaltigkeit sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement. Obwohl ich gut gefordert bin, fehlt mir der theoretische Input und Wissenszuwachs. Daher strebe ich noch einen Master an - idealerweise berufsbegleitend. Freuen würde ich mich auch darüber, als Dozentin selbst Vorlesungen zu halten.
Welche Zukunftsthemen beschäftigen Sie gerade und was ist Ihnen ein persönliches Anliegen, das Sie auch in Ihrer beruflichen Laufbahn antreibt?
Der Ukraine-Krieg, die Klimaerwärmung, die Corona-Pandemie, die zunehmende Spaltung von Arm und Reich, politische Radikalisierung, Gewalt in Familien, Desozialisation und Vereinsamung in der Gesellschaft - das alles sind nur kleine Ausschnitte der Probleme und Entwicklungen unserer heutigen Gesellschaft. Viele vertreten die Grundhaltung, dass ich als Einzelner doch sowieso nichts daran ändern kann! Mein persönliches Anliegen ist, dass jeder versteht, dass es im Leben auf den Einzelnen ankommt. Egal ob im Beruf, im Privatleben oder in der Politik: Nicht immer ist das, was ich als Einzelner bewege direkt spürbar, aber viele Kleinigkeiten führen letztlich zum großen Ganzen. Es kommt darauf an, Gewohnheiten zu hinterfragen, mutig zu sein und den ersten Schritt zu gehen!
Liebe Frau Kübler, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute für Ihre Zukunft!
Auch ich möchte abschließend Danke sagen. Danke an alle Professorinnen und Professoren, die uns die drei Studienjahre betreut, begleitet und vorangetrieben haben. Danke an meinen Studiengangsleiter Professor Demiri, der immer zwei offene Ohren für seine Studierenden hatte. Danke an meinen Dualen Partner, die Kreissparkasse Tübingen, die mich gefordert und gefördert hat. Danke an Familie und Freunde, die mich immer unterstützt und ermutigt haben. Danke, dass aus Kommilitonen Freunde fürs Leben geworden sind. Danke für die drei Jahre Lebensabschnitt an der DHBW in Heilbronn.