Startschuss für die erste duale European University
Unter dem Namen EU4Dual ist Ende Februar die erste duale Europäische Hochschule an den Start gegangen. Delegationen der beteiligten Hochschulen aus neun europäischen Staaten haben sich an der Savonia University of Applied Sciences im Finnischen Kuopio zur offiziellen Kick-off-Veranstaltung des neuen Hochschulverbunds getroffen. Zuvor hatte DHBW Präsidentin Martina Klärle das Konsortium bereits Ende Januar bei einem Treffen europäischer Hochschulverbünde mit EU-Kommissarin Mariya Gabriel in Brüssel vorgestellt.
Zum Arbeitsprogramm für die kommenden vier Jahre gehören gemeinsame Forschungsprojekte und Weiterbildungsangebote mit so genannten Micro Credentials für einzelne Lehrinhalte. Mehr englischsprachige Lehrangebote und eine wachsende Studierendenmobilität sollen den internationalen Austausch fördern. Eine zusätzliche Anregung aus dem Kreis der Rektorinnen und Rektoren der Partnerhochschulen ist die Entwicklung von Masterstudiengängen zu den Themengebieten „Future of Work“, „Green Economy“ und „Healthy Living“, die von allen Partnern angeboten werden und einen Doppelabschluss an zwei Hochschulen ermöglichen sollen.
„Wir gehen unsere Partnerschaft mit großen Erwartungen und viel Elan an“, sagt DHBW-Präsidentin Prof. Dr. Martina Klärle. „Es geht uns um nicht weniger als die europäische Völkerverständigung und die Stärkung und Entwicklung von Fach- und Führungskräften in Europa. Das Einzigartige an unserem Hochschulverbund ist die Dualität unseres Bildungsmodells mit der engen Verschränkung von Theorie und Praxis. Ich werde mein Haus nun in einem ersten Schritt bitten, unsere dualen Partnerunternehmen zu ermitteln, die an mindestens zwei Hochschulstandorten von EU4Dual aktiv sind, um gemeinsam kurz und mittelfristig künftige Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und zu qualifizieren.“
Die nächsten Treffen der Allianz eigenständiger Hochschulen sind im Mai in Malta (MCAST Malta College of Arts, Science and Technology) und im November in Polen (Technische Universität Koszalin) geplant.
Als weltweite Referenz für qualitativ hochwertige duale Studienangebote soll EU4Dual das Duale Studium verbreiten, den internationalen Austausch intensivieren und durch gemeinsame Projekte in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Transfer dabei helfen, Europas große Herausforderungen wie Dekarbonisierung und Digitalisierung zu bewältigen.
Mit der Programmlinie „European Universities“ im Erasmus+-Programm fördert die Europäische Union strategische Partnerschaften für vier Jahre mit bis zu 14,4 Millionen Euro pro Allianz.
„Die DHBW Heilbronn ist seit ihrer Gründung erfolgreich in der Bildungsforschung tätig und hat in den vergangenen Jahren ein solides Kooperationsnetzwerk mit europäischen Hochschulen aufgebaut. Dies trägt mit der Bewilligung des Projekts nun große Früchte. Ich freue mich sehr, dass wir mit den Konsortialpartnern und EU4DUAL das Duale Studium auf europäischer Ebene weiterentwickeln können“, so die Rektorin der DHBW Heilbronn, Prof. Dr. Nicole Graf.
Durch ein nationales Begleitprogramm unterstützt auch der DAAD die von der EU ausgewählten deutschen Hochschulen beim Aufbau der europäischen Hochschulnetzwerke. Seit Jahresbeginn werden in der dritten Förderrunde 22 deutsche Hochschulen, darunter auch die Duale Hochschule Baden-Württemberg, unterstützt. Sie erhalten aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2026 rund 14 Millionen Euro zusätzlich zu den EU-Mitteln. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt die DHBW ebenfalls bei der Integration der Hochschule in den europäischen Verbund.
Konsortialführer von EU4DUAL ist die Mondragon Universität im spanischen Baskenland. Neben der Dualen Hochschule Baden-Württemberg gehören folgende europäische Hochschulen dem Verbund an: FH Joanneum in Graz (Österreich), John von Neumann Universität in Kecskemet (Ungarn), FH Savonia in Kuopio (Finnland), Technische Universität Koszalin (Polen), MCAST Malta College of Arts, Science and Technology (Malta), PAR Visoka Poslovna University College (Kroatien), ESTIA School of Advanced Industrial Technologies (Frankreich).