Trauer um Hermann Hohl: Württemberger Weinbaupräsident und Förderer der DHBW Heilbronn verstorben
Hermann Hohl, Württemberger Weinbaupräsident, Obersulmer Gemeinderat und Mit-Initiator des DHBW-Studiengangs Wein – Technologie – Management, ist überraschend am Wochenende verstorben. Die Duale Hochschule Baden-Württemberg trauert um eine herausragende Persönlichkeit der Württemberger Weinbaubranche. Hermann Hohl wurde 68 Jahre alt.
„Das ist eine erschütternde Nachricht und ein großer Verlust“; so Rektorin Prof. Dr. Nicole Graf. „Er stand wie kein anderer für die Weinbranche in unserer Region. Die DHBW Heilbronn hat ihm viel zu verdanken.“
In seiner Amtszeit hat Hermann Hohl viele Projekte angeschoben, Synergien geschaffen und wichtige Weichen gestellt. Unter anderem hat er die Wein-Tourismus-Aktivitäten gestärkt, den Württemberger Trollinger in einer Marketingkampagne zu mehr Bekanntheit verholfen und hat den Strukturwandel durch eine umsichtige EU-Politik begleitet. Das war keine einfache Aufgabe, denn die Branche befindet sich wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich im Umbruch; der Klimawandel stellt die Weingüter vor ganz neue Herausforderungen.
Hermann Hohl hat früh erkannt, wie wichtig es ist, den Nachwuchs zu fördern. Genau wie andere grüne Berufe kämpft auch der Weinbau mit einem Nachwuchsproblem für Fach- und Führungskräfte. So wurde Ende des Jahres 2019 gemeinsam mit der LVWO Weinsberg der erste deutschlandweite kooperative Studiengang Wein-Technologie-Management ins Leben gerufen. Hermann Hohl sagte damals zur Einweihung: „Im globalen Wettbewerb können sich nur die Betriebe durchsetzen, die zukunftsorientiert aufgestellt sind. Dafür brauchen wir das duale Studium.“
„Die Nachwuchsförderung war für Hermann Hohl eine Herzensangelegenheit. Ohne ihn hätte es das neue duale Studienangebot nicht gegeben“, erinnert sich Prof. Dr. Martina Boehm. Leiterin des Studiengangs Wein – Technologie – Management.
Schwerpunkt seiner Tätigkeit als Präsident des Weinbauverbandes Württemberg war die Interessensvertretung aller Betriebsgruppen, insbesondere auch des charakteristischen Genossenschaftswesens. Besonders am Herzen lag ihm neben der Erhaltung der typischen heimischen Weinbaulandschaften einschließlich des Steillagenweinbaus die Fortentwicklung des Images des Württemberger Weines. Hermann Hohl war selbst Winzer und bewirtschaftete gemeinsam mit seiner Familie sein Weingut in Obersulm-Willsbach einen landwirtschaftlichen Mischbetrieb mit 12 Hektar Weinbau.