Von Hongkong nach Heilbronn – Handelsstudent Yannic Hage über seine Auslandserfahrung

Die Millionenmetropole Hongkong ist 9.172 Kilometer von Heilbronn und sieben Zeitstunden von Heilbronn entfernt. Sie ist ein Ort der Superlative: Die Stadt beherbergt nicht nur viele Wolkenkratzer, sondern auch die längste Seebrücke der Welt (Hong Zucai Macao Bridge) und die längste überdachte Rolltreppe von über einer halben Meile. Handelsstudent Yannic Hage aus Oldenburg, 21, hat zwei Jahre in der Asien-Metropole gelebt, bevor er im Sommer für sein Studium nach Heilbronn zurückkehrte.

Herr Hage, was haben Sie in Hongkong gemacht?
Ich bin nach meinem Abitur zwei Jahre nach Hongkong gegangen und habe dort die German Swiss International School (GSIS) besucht. Das ist eine deutschsprachige Berufsschule in Hongkong.

Welche Erfahrungen konnten Sie dort sammeln?
Wenn man zwei Jahre in einem Land lebt, dessen Kultur, Sprache, Essensgewohnheiten und Klima so weit von unserem entfernt sind, verarbeitet man eine Menge neuer Eindrücke. In Hongkong ist es zum Beispiel deutlich ungewöhnlicher, das Abendessen gemeinsam mit der Familie in der Wohnung einzunehmen. Stattdessen sitze Hunderte von Leuten auf kleinen Plastikhockern gemeinsam auf der Straße und essen zusammen chinesisches Streetfood. Da sieht man wenige Europäer, denn bestellen kann man nur auf Kantonesisch und ob man bekommt, was man bestellt hat, ist die andere Frage.

Trotzdem habe ich das wunderbare Gefühl mitgenommen, das die Welt auf der anderen Seite dank der vielen neuen Kontakte und Freunde viel näher gerückt ist.

 Warum haben Sie sich für eine Ausbildung im Handel und ein Studium an der DHBW Heilbronn entschieden?
In der Schulzeit fand ich während meines Minijobs im Lebensmitteleinzelhandel die Branche schon cool. Nach dem Abitur wollte ich dann ins Ausland, aber Work and Travel kam für mich nicht in Frage. Zum Glück konnte ich dann meine Ausbildung bei Kaufland in Hong Kong machen, was für mich die perfekte Mischung aus Auslandserfahrung und Karriere war.

Ich habe mich dann für die DHBW entschieden, weil mir die ganzen Arbeitsprozesse bisher nur von der chinesischen Seite vertraut sind, ich aber auch die europäische Seite im Stammhaus kennenlernen möchte. Und studieren und das Studentenleben erfahren wollte ich auf jeden Fall auch.

Wie wichtig ist die Auslandserfahrung in Ihrem Berufsfeld?
Bestimmt geht es auch ohne, aber ich denke schon, dass ich dadurch einen Vorteil habe. Mir fällt es zum Beispiel sehr leicht, mich in neuen Teams einzuleben und mit neuen Leuten gut zu verstehen. Unabhängig zu werden, über den Tellerrand zu blicken und sich dann ein Netzwerk aufzubauen, das spricht auf jeden Fall für einen Auslandsaufenthalt.

Was machen Sie außerhalb der Vorlesung?
Ich spiele gern Fußball und FIFA und wenn Corona nicht wäre, hätten mich bestimmt die einen oder anderen Student*innen beim Feiern kennengelernt.