Wegbereiter: Europäische Kommission nutzt Forschungsergebnisse der DHBW Heilbronn für ihre Bildungsstrategie

Die DHBW Heilbronn hat in den letzten Jahren mit den beiden Forschungsprojekten MicroHE und OEPass die Entwicklung von sogenannten Micro-Credentials und die Digitalisierung von Studienleistungen vorangetrieben. Jetzt fließen die Ergebnisse in die Strategie der EU zur internationalen Anerkennung von Studienleistungen mit ein. Die Microcredentials Strategie der EU soll auch zu einem Kernelement für die European Universities werden.

Die Anerkennung von digitalen, kleinteiligen Studieninhalten, die als Nano-Degrees und Micro-Credentials bezeichnet werden, ist ein neues Konzept in der Hochschulbildung, an dem die DHBW Heilbronn seit über fünf Jahren gemeinsam mit weiteren europäischen Hochschulen und Bildungsinstitutionen forscht. Jetzt sollen die Ergebnisse in die Digitalisierungsstrategie der EU mit einfließen und es künftigen Studierenden erleichtern, grenzüberschreitend Studienleistungen anerkannt zu bekommen.

Die Herausforderung: Trotz der Entwicklung und Verbreitung von Open Educational Ressources zur Förderung von Bildungsmobilität fehlt eine klare Vorgehensweise, wie Online-Kurse generell und im Hinblick auf ECTS Punkte bewertet und anerkannt werden. Projektleiter Raimund Hudak von der DHBW Heilbronn erklärt: „Mit dem Projekt Open Education Passport (OEPass) haben wir einen europäischen Standard zur Anerkennung sogenannter MOOCs (Massive Open Online Courses) entwickelt, wobei die Bildungszertifikate und ECTS Punkte in einem virtuellen Learning Passport gesammelt werden können.“ Die DHBW Heilbronn habe mit ihren Forschungsergebnissen einen wichtigen Beitrag zur EU-weiten Digitalisierung von Bildung geleistet. Bildungsforscher Jochen Ehrenreich ergänzt: „Das große Interesse an Micro-Credentials wurde auch bei unserer Online-Abschlusskonferenz zum Projekt Support Future Learning Excellence through Micro-Credentialing in Higher Education (MicroHE) Ende Juni deutlich. Wir hatten 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem aus Europa, aber auch aus vielen anderen Ländern.“ Zum Nachlesen ist die Konferenz <link https: microcredentials.eu microhe-eden2020 external-link-new-window internal link in current>hier dokumentiert.

Wichtige Ergebnisse aus MicroHE und OEPass, wie etwa der Metadata Standard, flossen in die Entwicklung des neuen EUROPASS-Portals mit ein. Ein Teil von EUROPASS ist die European Digital Credentials Infrastructure (EDCI), mit der Bildungseinrichtungen sichere digitale Bildungszertifikate ausstellen können. Das EUROPASS-Portal bietet zahlreiche Tools für die Karriereplanung und Bewerbung online – und das europaweit. Das Portal speichert Qualifikationen und Erfahrungen von Bewerbern, bietet eine Job- und Weiterbildungssuche und Unterstützung bei der Bewerbung. Es bündelt Informationen zu Arbeit und Beschäftigung in Europa und steht in 29 Sprachen zur Verfügung.

Derzeit entwickelt die Europäische Kommission darüber hinaus eine Micro-Credentials Strategie. Hierfür trägt die DHBW Heilbronn mit ihren Projektpartnern wichtige Ergebnisse und Impulse bei. Die Strategie für die Anerkennung universitärer, kleinteiliger Studienleistungen soll bis Herbst 2020 für die EU vorliegen.

Micro-Credentials bilden zudem ein Kernelement der im Aufbau befindlichen <link https: ec.europa.eu education education-in-the-eu european-education-area european-universities-initiative_en external-link-new-window internal link in current>„European Universities“. Das Ziel: Eine neue Generation kreativer Europäer zusammenzubringen, die über Sprachen, Grenzen und Disziplinen hinweg zusammenarbeiten können, um die gesellschaftlichen Herausforderungen und den Fachkräftemangel in Europa anzugehen. Auch sie sollen dazu beitragen, einen gemeinsamen europäischen Bildungsraum aufzubauen.