Wie die Wissensgesellschaft die nepalesische Wirtschaft voranbringt

Anfang Dezember 2014 veranstaltete die Studiengangleiterin der DHBW Heilbronn, Prof. Dr. Yvonne Zajontz, einen dreitägigen Workshop mit dem Thema „Learning by Exchanging Knowledge: Learning by Interactive Knowledge Channels between University and its environment“ an der Tribuhvan University in Kathmandu. Zentrales Ziel des Workshops war es, Strategien zu erarbeiten, um mit dem Aufbau von Wissenstransfer-Kanälen die nepalesische Wirtschaft anzukurbeln.

Diese Kooperation wurde vom DAAD in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für interkulturelle Kompetenz an der DHBW Stuttgart initiiert und vom Deutschen Botschafter Matthias Meyer und von Doris Falkenberg von der Deutsch-Nepalesischen Handelskammer eröffnet.

Als Agrarstaat und Entwicklungsland liegt Nepal weit hinter den Nachbarn Indien und China, 54 Prozent der Bevölkerung sind Analphabeten. In Nepal geht man am besten zu Fuß, Straßen gibt es wenige, der einzige Flughafen des Landes befindet sich in Kathmandu. Doch nachdem sich die politische Situation in den letzten Jahren stabilisiert hat, befindet sich das Land im Wandel. Jetzt suchen Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam nach Wegen, den schnellen Veränderungen in den volkswirtschaftlichen Sektoren zu begegnen.

Universitäten spielen gerade in Entwicklungsländern wie Nepal eine große Rolle. Im ersten Teil des Workshops wurden verschiedene Mechanismen definiert, um Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu vernetzen, z.B. Erstellung von Businessplänen bei Neugründungen, Spin-offs von der Universität und Praktikums-Angebote. Insgesamt wurden zehn verschiedene Kanäle definiert. Trotz seiner bergigen Topografie ist Nepal in erster Linie ein Agrarstaat. Landwirtschaft, Trekkingtourismus, Nepalteppiche und Medizinalpflanzen reichen als Einnahmequellen jedoch nicht aus, um die Wirtschaft langfristig auf ein festes Fundament zu stellen. Korruption, Infrastruktur, das Bildungssystem und die Kriminalität stellen das Land vor große Herausforderungen. Daher suchen Universitäten und Staat nach anderen Möglichkeiten, z.B. die Weiterentwicklung der Wasserkraft als Energiequelle.

Tag zwei war der Erstellung konkreter Strategien gewidmet. In verschiedenen Arbeitsgruppen definierten einzelne Expertengruppen Wissenstransfer-Kanäle und erarbeiteten Handlungsempfehlung zur Implementierung und zum Ausbau. Der Workshop zeichnete sich durch angeregte Diskussionen und viele hervorragende Anregungen aus. Mit Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und Nepal war der Workshop sowohl interkulturell als auch interdisziplinär ausgerichtet.